Rekordschulden in Großbritannien
hip London
In Großbritannien ist die öffentliche Neuverschuldung im Ende März abgelaufenen Fiskaljahr auf den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen 1947 gestiegen. Wie das Statistikamt ONS mitteilte, erreichte sie 303 Mrd. Pfund. Das waren 246 Mrd. Pfund mehr als ein Jahr zuvor. Ursache sind die umfangreichen Coronahilfen der Regierung. Die Neuverschuldung entsprach 14,5 % des Bruttoinlandsprodukts; ein solcher Wert wurde seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erreicht, obwohl Großbritannien noch viele Jahre danach Kriegsschulden an die USA abzahlte. Auf vergleichbarer Basis lag die Neuverschuldung aber um rund 24 Mrd. Pfund unter den Annahmen der unabhängigen Haushaltshüter des Office for Budget Responsibility. Unterdessen forderte das Nationale Institut für Wirtschafts- und Sozialforschung (NIESR) eine Neuorientierung in der Fiskalpolitik. „Es hat keinen Sinn, sklavisch willkürlichen Regeln zu folgen, die nicht zu den breiteren Bedürfnissen der Gesellschaft passen“, sagte Jagjit Chadha, der Direktor der renommierten Denkfabrik.