Rezessionswahrscheinlichkeit sinkt
Rezession in Deutschland
weniger wahrscheinlich
IMK-Konjunkturindikator sinkt
ba Frankfurt
Die Aussichten für die deutsche Konjunktur haben sich in den vergangenen Wochen trotz der politischen Turbulenzen beidseits des Atlantiks etwas aufgehellt − nicht nur, dass sich das dritte Quartal als positiver herausgestellt hat als zunächst befürchtet, auch die Rezessionswahrscheinlichkeit ist gesunken. Erstmals seit mehreren Monaten deutet dies eine Mehrzahl von Frühindikatoren an, „wenn auch der Grad der Aufhellung einzelner Indikatoren und somit ihr Erklärungsbeitrag für das Prognoseresultat niedrig bleibt“, relativiert das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK).
Unsicherheit nimmt ab
Der IMK-Konjunkturindikator weist in seinem Drei-Monats-Ausblick bis einschließlich Januar 2025 eine mittlere Rezessionswahrscheinlichkeit von 46,7% aus, vergangenen Monat waren es 52,1%. Zudem zeigen sich die Wirtschaftsakteure weniger verunsichert. Der entsprechende Index gab den zweiten Monat in Folge nach, und zwar von 15,2% im Vormonat auf aktuell 12,9%. Die Verbesserungen reichen aber nicht aus, um die IMK-Konjunkturampel von Gelb-Rot auf ein anderes Farbspiel umspringen zu lassen: Sie signalisiert damit weiter eine erhöhte konjunkturelle Unsicherheit.
Wirtschaftsministerium mahnt vor Folgen der Trump-Wahl
„Die leicht positive konjunkturelle Entwicklung im dritten Quartal zusammen mit den verbesserten Stimmungsindikatoren am aktuellen Rand spricht für eine Bodenbildung der konjunkturellen Schwächephase zur Jahreswende 2024/2025“, heißt es in der Zusammenfassung der aktuellen Lage durch das Bundeswirtschaftsministerium. Allerdings, schreiben die Ministerialen im Monatsbericht, hätten die Unsicherheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen Folgen aus der US-Präsidentenwahl zugenommen. Daher könnte es in den nächsten Monaten zu einer Konsum- und Investitionszurückhaltung der privaten Haushalte und Unternehmen kommen, die die erwartete konjunkturelle Erholung weiter verzögern. „Sollte die neue US-Regierung Einfuhrzölle wie angekündigt auf breiter Front erhöhen, könnte dies die Weltwirtschaft und den Welthandel empfindlich stören und Gegenreaktionen provozieren“, mahnt das Ministerium.