Schwedische Notenbank verschiebt Zinswende
Zinswende in Schweden verschoben
mpi Frankfurt
Die schwedische Zentralbank hält den Inflationsdruck im Land noch für zu hoch für eine Zinssenkung. Sie beließ deshalb den Leitzins am Mittwoch bei 4%, wie die Riksbank in Stockholm mitteilte. Gleichzeitig stellten die Notenbanker den Beginn der Zinswende noch im ersten Halbjahr in Aussicht. „Es ist wahrscheinlich, dass der Leitzins im Mai oder Juni gesenkt werden kann, wenn die Inflationsaussichten günstig bleiben“, heißt es in der Stellungnahme der Notenbank.
Die Inflation lag im Februar in Schweden bei 4,5% und damit noch deutlich über dem 2-Prozent-Ziel der Riksbank. Die Notenbank erwartet jedoch, dass sich der disinflationäre Trend fortsetzt. Seit Juli 2023 hat die Teuerung deutlich nachgelassen. In ihrer ebenfalls am Mittwoch vorgestellten Prognose gehen die Währungshüter 2024 von einer durchschnittlichen Inflationsrate von 3,5% aus. In der vorherigen Projektion aus dem November waren es noch 4,4% gewesen. Auch die Prognose für 2025 senkte die Notenbank deutlich, von 2,4% auf 1,5%. Optimistischer blickt sie zudem auf die wirtschaftliche Entwicklung. Im November wurde noch eine Rezession für 2024 prognostiziert. Nun geht die Riksbank von einem leichten Wachstum um 0,2% aus.
Aufwärtsrisiken für die Inflation
Ähnlich wie die Europäische Zentralbank möchte auch die schwedische Notenbank erst noch weitere Daten abwarten, ehe sie die Zinswende einleitet. Die Riksbank wünsche „sich eine weitere Bestätigung, dass sich die Inflation nahe dem Ziel stabilisieren wird“. Diese Bestätigung könnte sie in den folgenden Monaten erhalten und damit eine Zinssenkung beschließen.
Die Notenbank betont in ihrer Stellungnahme zum Zinsentscheid jedoch auch die Aufwärtsrisiken für die Inflation: „Dazu gehören neue Angebotsschocks infolge der geopolitischen Unruhen, eine weiterhin schwächelnde Krone oder eine sich nicht wie erwartet normalisierende Preispolitik der Unternehmen.“