Ukraine-Krieg

Russland droht zweistelliger BIP-Einbruch

Die westlichen Sanktionen nach dem Überfall auf die Ukraine dürften das russische Wachstum schwächen. Davon gehen inzwischen auch russische Ökonomen aus. Nur Präsident Putin zeigt sich unbeeindruckt.

Russland droht zweistelliger BIP-Einbruch

BZ Frankfurt

Russische Ökonomen erwarten aufgrund der Sanktionen des Westens nach der Invasion in der Ukraine einen heftigen Konjunktureinbruch für Russland. „Die offizielle Prognose dürfte eine Schrumpfung um mehr als 10% vorsehen“, sagte Rechnungshofchef Alexej Kudrin laut der russischen Nachrichtenagentur RIA. Ein größeres Minus hatte das Land laut Daten von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) zuletzt 1994 nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion verzeichnet. Russlands Präsident Wladimir Putin gab sich bei seinem Besuch auf dem Weltraumbahnhof Wostotschni unbeeindruckt. Die Sanktionen würden sein Land nicht vom Kurs abbringen, sagte Putin zu den beispiellosen Strafmaßnahmen der EU und der USA, die von Handelsbeschränkungen über Investitionsverbote bis hin zu Energieembargos reichen. In einer so modernen, digitalisierten Welt sei es unmöglich, ein Land vollständig zu isolieren, schon gar nicht so ein großes wie Russland, verkündete er. Seine Ökonomen sehen das offenbar etwas skeptischer. Ein Regierungsinsider sagte Reuters zufolge, dass mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts zwischen 10 und 15% zu rechnen sei. Moskau hatte für 2022 mit einem Wachstum von 3% geplant. Analysten erwarten zudem, dass die Inflationsrate im laufenden Jahr auf fast 24% steigen könnte.

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