ths Madrid – Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez ist einer der großen Gewinner der Europawahl. Seine Sozialisten der PSOE schicken 20 Abgeordnete nach Brüssel, da die Partei mit 33 % deutlich vor der konservativen PP mit 20 % lag. Für Sánchez, der vor einem Jahr durch ein Misstrauensvotum gegen Mariano Rajoy an die Macht gekommen war, ist der Erfolg vom Sonntag die Bestätigung des Siegs bei der vorgezogenen Parlamentswahl am 28. April. Die Sozialisten feierten auch bei den Wahlen für 12 der 17 Regionalparlamente und alle Kommunen Spaniens am Sonntag Erfolge, obwohl es nicht gelang, die PP nach 24 Jahren an der Regierung der Hauptstadtregion Madrid abzulösen. Die rechtsextreme Vox errang drei EU-Mandate, sie blieb aber mit 6 % der Stimmen weit hinter den eigenen Ambitionen zurück.Sánchez arbeitet nun an seiner Wiederwahl im Parlament in den kommenden Wochen. Die Sozialisten brauchen Verbündete, da sie nur 132 der 350 Abgeordneten im Unterhaus stellen. Eine sichere Stütze ist die Linkskoalition Unidas Podemos. Die Linken bestanden zuletzt auf einer Koalitionsregierung mit eigenen Ministern. Doch nach dem sehr schlechten Abschneiden von Unidas Podemos am Superwahltag vom Sonntag ist deren Verhandlungsposition geschwächt. Die PSOE präferiert eine Minderheitsregierung allein, mit den Stimmen der Linken, der gemäßigten baskischen Nationalisten sowie kleinerer Regionalparteien. Analysten glauben daran, dass Sánchez trotz seiner ungenügenden Mehrheit nun relativ fest im Sattel sitzt und es nicht schon bald wieder zu einer Neuwahl in Spanien kommt.