Schützenhilfe für die Notenbanken

Positive Konjunkturzahlen aus dem Euroraum und aus Japan

Schützenhilfe für die Notenbanken

ms/ks Frankfurt – Günstige Konjunkturdaten aus der Eurozone dürften ein paar der Sorgenfalten bei der Europäischen Zentralbank (EZB) glätten. So hat die sehr stark in Richtung Deflation gesunkene Teuerung wieder etwas Auftrieb erfahren. Und erstmals seit zweieinhalb Jahren ließ die rekordhohe Arbeitslosigkeit etwas nach.Eine positive Nachricht für die EZB war am Freitag sicherlich, dass die Inflation im Euroraum im November wieder etwas angezogen hat. Laut Vorausschätzung des EU-Statistikamts Eurostat lag die Jahresrate bei 0,9 %. Im Oktober war sie unerwartet von zuvor 1,1 % auf 0,7 % gefallen. Das hatte Sorgen vor einem Abrutschen in die Deflation geschürt und wesentlich dazu beigetragen, dass die EZB Anfang November ihren Leitzins auf das Rekordtief von 0,25 % senkte und ihre beispiellose Liquiditätsbereitstellung für Banken bis ins Jahr 2015 hinein verlängerte.Ein erster Hoffnungsschimmer zeigt sich inzwischen am Arbeitsmarkt des Eurogebiets. Hatte die Erwerbslosenquote im September noch bei historisch hohen 12,2 % gelegen, nahm sie im Oktober Eurostat zufolge saisonbereinigt um 1 Zehntelpunkt ab. Dies ist der erste Rückgang seit Februar 2011.Am Donnerstag beraten die Notenbanker wiederum über ihren Kurs. Die neuen Daten nehmen zumindest ein wenig Druck von ihnen. Vor allem Politiker aus den Krisenländern, aber auch internationale Organisationen wie der Internationale Währungsfonds fordern weitere Hilfen, etwa zur Ankurbelung der Kreditvergabe.Gute Nachrichten gab es am Freitag auch für die Bank of Japan, die sich seit Jahren gegen die Deflation stemmt. Im Oktober stiegen die Verbraucherpreise (ohne Energiekosten) binnen Jahresfrist um 0,3 %. Das entspricht dem höchsten Anstieg seit 1998, als die nunmehr 15 Jahre dauernde Geldaufwertung begonnen hatte. Auch zeichnen sich stärkere Lohnerhöhungen ab. Für ein Anhalten der konjunkturellen Erholung spricht auch die expandierende Industrieproduktion. Im Oktober stellten Nippons Firmen 0,5 % mehr her als im Vormonat.—– Berichte Seite 7- Wertberichtigt Seite 8