Zinserhöhung

Schwedische Notenbank legt kräftig nach

Der Zinserhöhung der Riksbank auf 2,5 Prozent dürfte noch mehr folgen. Das macht der scheidende Zentralbankchef Stefan Ingves klar.

Schwedische Notenbank legt kräftig nach

rec Frankfurt

– Die schwedische Zentralbank stemmt sich mit einem weiteren großen Zinsschritt gegen die hohe Inflation. Sie hat den geldpolitischen Schlüsselsatz am Donnerstag um 0,75 Prozentpunkte auf 2,5% erhöht. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten damit gerechnet. Gleichwohl fiel die vierte Zinserhöhung in diesem Jahr stärker aus, als die Riksbank selbst bei ihrer vorangegangenen Sitzung avisiert hatte.

Grund für das Umdenken ist, dass sich das Inflationsbild in den vergangenen Wochen weiter verschlechtert hat. Die Gesamtteuerungsrate ist im Oktober laut amtlicher Statistik auf 10,9% gestiegen. Besonders der nochmalige starke Anstieg der Kerninflationsrate ohne die schwan­kungs­anfälligen Preise für Lebensmittel und Energie auf 7,9% beunruhigt die Riksbank. Denn er zeigt an, dass der Preisdruck auf breiter Front sogar noch an Fahrt gewinnt.

Eine weitere Zinserhöhung dürfte lediglich eine Frage der Zeit sein. Das bekräftigte der langjährige Notenbankchef Stefan Ingves, der zum letzten Mal eine Zinssitzung leitete und die Zentralbank Ende des Jahres verlassen wird. „Es müsste schon etwas ganz Besonderes passieren, damit das schwedische Zinsniveau niedriger ist als in der Welt um uns herum“, sagte Ingves. Insbesondere der Europäischen Zentralbank (EZB) will Ingves in der Zinspolitik erklärtermaßen voraus sein – und auch die EZB wird den Leitzins noch in diesem Jahr ein weiteres Mal erhöhen. Die Riksbank hat dabei vor allem den Wechselkurs der Krone im Blick, wie Ingves sagte. Neue Projektionen der schwedischen Zentralbank legen nahe, dass der Leitzins bis zum Frühjahr auf etwa 3% steigen dürfte.

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