Scope attestiert Bundesländern hohe Bonität
Scope attestiert Bundesländern
hohe Bonität
mpi Frankfurt
Trotz Schuldenbremse haben die deutschen Bundesländer im vergangenen Jahr Anleihen im Volumen von über 60 Mrd. Euro begeben. Dies geht aus einem Bericht der Ratingagentur Scope hervor, der der Börsen-Zeitung vorab vorliegt. Für das laufende Jahr rechnet Scope mit einem ähnlichen Volumen.
Dabei bescheinigt die Ratingagentur den Bundesländern eine weiterhin sehr hohe Bonität. „Die Aussichten bleiben stabil, gestützt durch einen starken institutionellen Rahmen, ein robustes Finanzausgleichssystem und eine erhebliche Unterstützung durch den Bund.“
Höhere Anleihe-Spreads möglich
Dennoch stünden die deutschen Bundesländer auch vor Herausforderungen. Die hohe Verschuldung stelle ein langfristiges finanzpolitisches Risiko dar, während die Haushaltszwänge das Einnahmenwachstum und die Ausgabenflexibilität begrenzten, was ein sorgfältiges Finanzmanagement erfordere. „Einige Länder sind mit Eventualverbindlichkeiten aus kurzfristigen kommunalen Schuldenlasten (Kassenkredite) konfrontiert“, sagt Jakob Suwalski, Senior Director bei Scope, zudem.
Politische Unsicherheit sowie eine veränderte Fiskalpolitik nach der Bundestagswahl könnten laut Scope – das sich für eine Reform der Schuldenbremse ausspricht – im Laufe des Jahres zu einer Ausweitung der Anleihe-Spreads führen.