Handelspolitik

Seit 33 Jahren Exportüberschuss mit den USA

Deutschland wird oft für seine Handelsbilanzüberschüsse gescholten. Die USA haben recht damit, wie Destatis-Zahlen zeigen: Schon seit 33 Jahren besteht hier ein solches Ungleichgewicht.

Seit 33 Jahren Exportüberschuss mit den USA

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mit den USA

ba Frankfurt

Handelsbilanzdefizite gegenüber anderen Ländern sind US-Präsident Donald Trump ein Gräuel, der daher direkt zu Beginn seiner zweiten Amtszeit rekordhohe Zölle gegen eine Vielzahl von Ländern verhängt hat. Deutschland liefert dem Statistischen Bundesamt (Destatis) zufolge seit mittlerweile 33 Jahren mehr Waren in die Vereinigten Staaten als es importiert. „Den letzten Importüberschuss gab es im Jahr 1991“, erklärten die Statistiker.

Den ersten Exportüberschuss im Handel mit den USA gab es 1968. Damals waren es 1 Mrd. Euro. 2001 wurde erstmals die Schwelle von 20 Mrd. Euro überschritten, 2013 wurde die Marke von 40 Mrd. Euro geknackt und seit 2022 liegt der Saldo über 60 Mrd. Euro. 2024 war dabei ein Rekordjahr: Der Positivsaldo der Handelsbilanz kletterte auf den höchsten bislang gemessenen Stand von 69,8 Mrd. Euro. Zudem gingen 10,4% aller deutschen Exporte in die USA, das war der höchste Anteil seit 2002. Die Vereinigten Staaten waren dabei für viele Exportgüter aus Branchen wie der Pharmaindustrie und Medizintechnik, dem Fahrzeug- sowie Maschinenbau ein besonders bedeutender Absatzmarkt.

Zum Vergleich: Zwischen 1950 und 1967 waren die USA Deutschlands größter Warenlieferant, das Handelsbilanzdefizit schwankte zwischen 1,9 Mrd. Euro und 0,2 Mrd. Euro. Aktuell belegen die Vereinigten Staaten den dritten Platz.

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