Konjunktur

So viel neue Firmen in der EU wie seit 2018 nicht mehr

Zum Jahresstart gibt es in der EU mehr Unternehmensgründungen und weniger Insolvenzen. Im Detail sehen die Eurostat-Daten aber nicht durchweg gut aus.

So viel neue Firmen in der EU wie seit 2018 nicht mehr

So viel neue Firmen in der EU
wie seit 2018 nicht mehr

Etwas weniger Insolvenzen im ersten Quartal

ba Frankfurt

Zum Jahresstart sind in der EU so viele Unternehmen neu gegründet worden wie seit 2018 nicht mehr. Damit setzt sich der Aufwärtstrend nach einer kurzen Verschnaufpause fort, denn bereits im zweiten und dritten Quartal wurden jeweils Höchststände seit dem Jahr 2018 gemessen. Die Insolvenzen hingegen sind zwar etwas zurückgegangen, liegen aber dennoch auf dem zweithöchsten Niveau unter dem Rekordhoch vom vierten Quartal 2023. Während bei den Gewerbeanmeldungen sämtliche Branchen vertreten waren, verzeichnete das Statistikamt Eurostat bei den Insolvenzen vor allem in den Bereichen Transport und Lager sowie in der Industrie gegen den Trend kräftige Anstiege.

Im ersten Quartal stieg die saisonbereinigte Zahl der Gewerbeanmeldungen im Vergleich zum Vorquartal im Euroraum um 2,6%, nachdem zum Jahresende 2023 ein Minus von 1,8% gemeldet worden war. In der EU folgte dem Rückgang um 0,2% im Schlussabschnitt ein Wachstum von 1,6% in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres. Den Luxemburger Statistikern zufolge wurden dabei in sämtlichen Wirtschaftszweigen mehr Unternehmen neu registriert. Im Quartalsvergleich gab es die stärksten Anstiege in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales (5,2%), Transport und Bau (4,1%) sowie Beherbergung und Gastronomie (3,7%). Den größten Gründergeist bewiesen unter den EU-Mitgliedstaaten dabei Belgien (21,9%), Irland (17,6%) und Italien (7,4%). Die größten Rückgänge bei der Registrierung neuer Unternehmen gab es in Österreich (−14,2%), Luxemburg (−11,4%) und Rumänien (−10,3%).

Bei den Insolvenzen wiederum folgte im Euroraum ein Rückgang der Fallzahlen um 2,0% zum Vorquartal einem Anstieg von 7,8% zum Jahresende 2023. In der EU wurden im ersten Quartal 0,8% weniger Insolvenzen angemeldet, im Vierteljahr zuvor waren es 3,2% mehr. Obwohl die immer noch hohe Inflation und Finanzierungs- sowie Materialkosten Handel und Baugewerbe belasten, kam es hier zu weniger Insolvenzen. Die Zahlen gingen um 3,3% bzw. 1,2% zurück. Die höchsten Zuwächse verzeichneten der Transport- und Lagersektor (15,2%) und die Industrie (9,1%). Unter den Ländern stachen Lettland (67,8%), Schweden (42,7%) und Rumänien (32,6%) mit den größten Anstiegen hervor.

Die stärksten Rückgänge gab es in Griechenland (−40,0 %), Deutschland (−31,0 %) und Dänemark (−19,6 %).

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