So wird das nix
Kommentar
So wird
das nix
ba Frankfurt
Minus 0,3%. Das war absehbar. Deutschland ist und bleibt das Wachstumsschlusslicht im Euroraum. Letzterer hat es immerhin zur Stagnation gebracht. Zwar nur dank der von urlaubshungrigen Touristen angeschobenen Südländer, aber was zählt, ist halt nun mal unterm Strich.
Man könnte jetzt lamentieren, dass es derzeit mit dem Wachstum hierzulande nix werden kann, weil die globale Konjunktur schwächelt. Dieser Tage haben allerdings die USA – Hauptdestination von Waren „Made in Germany“ – eine überraschend starke Performance hingelegt. Und während hierzulande wegen hoher Inflation und Zinsen Unternehmen und Verbraucher nicht investieren, tun sie das in anderen Ländern in ähnlicher Lage sehr wohl.
Deutschland muss sich aber wohl noch länger keine Sorgen vor einem am Straßenrand aufgestellten Blitzer machen, weil die Wirtschaft weiterhin im Schneckentempo dahinkriechen dürfte. Grund sind die gravierenden Versäumnisse der Vergangenheit. Seit Jahren erodieren die Standortbedingungen – und keine Regierung tut etwas dagegen.
Die überbordende Bürokratie wird seit langem beklagt. Mit jedem neuen Gesetz steigen nicht zu Unrecht die Sorgen vor neuen Formularbergen. Dass wegen der Demografie Fachkräfte knapper werden, weiß jeder, der mit offenen Augen durch Büroflure und Werkhallen streift. Global gäbe es genug Positivbeispiele, wie man Talente aus dem Ausland zu sich holen und auch halten kann. Die Steuererklärung auf dem Bierdeckel ist zwar übertrieben, weist aber in die richtige Richtung. Und im Gegensatz zu anderen Ländern kommt hierzulande aus mehr Geld nicht auch entsprechend mehr Bildung heraus. Auch diese Liste ließe sich fortsetzen. Schöner wäre, sie würde kürzer.