Umfrage

Sorgen um deutsche Konjunktur greifen um sich

Die Bundesbürger rechnen laut einer Doeblin-Umfrage damit, dass die Inflation nicht vor 2024 wieder unter das EZB-Ziel von 2 % sinkt.

Sorgen um deutsche Konjunktur greifen um sich

ba Frankfurt

Die Bundesbürger rechnen laut einer Doeblin-Umfrage damit, dass die Inflation nicht vor 2024 wieder unter das EZB-Ziel von 2% sinkt. Zudem machen sie sich immer mehr Sorgen um die Stabilität des Euro und sehen „angesichts von Energiekrise und Inflationsrisiken dunkle Konjunkturwolken aufziehen“, hieß es bei dem Wirtschaftsforschungsinstitut.

Mit einem schnellen Abflauen der Inflationswelle rechnet nur eine Minderheit. 49% der 1005 Ende Juni Befragten erwarten, dass die Inflationsrate erst nach 2024 auf 2% zurückgeht – nur 27% prognostizieren, dass dies bis 2024 geschieht. Im Juni 2021 rechneten noch 39% der Befragten damit, dass sich die Inflationsrate innerhalb von zwei Jahren auf 2% ermäßigen werde. Als „volkswirtschaftlich noch tolerabel“ halten 41% der Befragten nur eine Teuerungsrate von bis zu 2%, weitere 15% tolerieren eine Rate von bis zu 3%. Mehr als 3% würden nur 18% der Befragten hinnehmen. Psychologische Faktoren wie die Erwartung langfristig hoher Inflationsraten würden neben den realwirtschaftlichen Größen die Flucht in Sachwerte und die Bereitschaft zu höherer Verschuldung befördern, sagte Studienleiter Jürgen Doeblin und warnte: „So werden die ohnehin eher zurückhaltenden Maßnahmen von Politik und EZB zur Eindämmung der Geldentwertung konterkariert.“

Pessimistischer als in der vorherigen Umfrage fällt auch der Blick auf die Konjunktur aus: So erwarten nur noch 24% ein Wachstum der deutschen Wirtschaft in den nächsten Monaten, im Juni 2021 waren es 46%. Ein Nullwachstum halten 23 (zuvor: 22)% für möglich. Ein Schrumpfen der Wirtschaft prognostizieren 35 (17)% der Befragten.

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