Konjunktur

Spaniens Arbeitsmarkt auf Vor-Pandemie-Stand

In den zwölf Monaten bis Dezember sank die Zahl der bei den Ämtern gemeldeten Erwerbslosen um 782 000, und die Sozialversicherung zählte 776 000 Beitragszahler mehr als im Dezember 2020, wie das spanische Arbeitsministerium am Dienstag bekannt gab.

Spaniens Arbeitsmarkt auf Vor-Pandemie-Stand

ths Madrid

Spaniens Arbeitsmarkt hat im vergangenen Jahr das Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie zurückerobert. In den zwölf Monaten bis Dezember sank die Zahl der bei den Ämtern gemeldeten Erwerbslosen um 782000, und die Sozialversicherung zählte 776000 Beitragszahler mehr als im Dezember 2020, wie das spanische Arbeitsministerium am Dienstag bekannt gab.

Dieses Wachstum der Beschäftigung ist der beste Wert seit 2005, zu den Hochzeiten des Baubooms. Waren im Februar 2020, vor dem harten Lockdown, 3,25 Millionen Personen arbeitslos gemeldet, so registrierten die Ämter im Dezember 3,1 Millionen. Die Erwerbslosenquote, die durch die vierteljährliche Erhebung EPA gemessen wird, lag im dritten Quartal bei 14,6%. Ausschlaggebend für die gute Entwicklung im Dezember war das Weihnachtsgeschäft. Allerdings verlor die Dynamik am Arbeitsmarkt gegenüber den Vormonaten an Dynamik.

Die seit zehn Monaten andauernde Besserung am Arbeitsmarkt spiegelt die sich eintrübende Konjunktur noch nicht wider. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im dritten Quartal im Jahresvergleich um 3,4%. Volkswirte und Institutionen haben ihre Prognose für das spanische Wachstum zuletzt teils deutlich nach unten revidiert. Die Schätzungen liegen weit unter den 6,5% für 2021, an denen die Regierung festhält.

Durch die neue Coronawelle und die Ausbreitung der Omikron-Variante entstehe „eine Ungewissheit, welche die Erholung des internationalen Tourismus verzögern könnte“, sagte Tourismusministerin Reyes Maroto am Dienstag. Die Hoteliers fordern eine Verlängerung der coronabezogenen Kurzarbeit bis zum Sommer. Von 3,6 Millionen Beschäftigten in Kurzarbeit unmittelbar nach Ausbruch der Pandemie sind heute nur noch gut 100000 übrig.

Ein wichtiger Faktor wird auch die kürzlich beschlossene Arbeitsmarktreform der Linksregierung sein.