Standort Deutschland für US-Firmen unattraktiver
wf Berlin
Deutschland verliert für US-Unternehmen an Attraktivität. Nur noch jedes dritte US-Unternehmen sieht Deutschland als guten Wirtschaftsstandort an, stellte die amerikanische Handelskammer in Deutschland (AmCham) in ihrem zusammen mit Roland Berger vorgelegten „Transatlantic Business Barometer 2023“ fest. Rund ein Viertel der Befragten gehen von einer weiteren Verschlechterung der Standortbedingungen aus.
Geschätzt werden von den US-Firmen die Qualität der Mitarbeiter hierzulande, die Zuliefernetzwerke und die hohe Qualität bei F&E. Fast die Hälfte der Befragten stellt allerdings Schwierigkeiten bei der Verfügbarkeit von Fachkräften fest. Verbesserungen halten die Firmen auch bei der Kostenbelastung und der digitalen Infrastruktur für dringend nötig. Die Energiekosten in Deutschland beurteilen 79% der US-Firmen als schlecht oder weniger gut. Mittlerweile ist Energiesicherheit ein Thema. Für das Business Barometer befragt die AmCham seit Jahren US-Investoren in Deutschland und deutsche Investoren in den USA zum Investitionsstandort. Teilgenommen haben 57 Mitgliedsunternehmen mit zweistelligen Milliardenumsätzen.
Mehr als zwei Drittel der US-Unternehmen in Deutschland erhöhten 2022 ihren Umsatz. Rund die Hälfte rechnet mit einem weiteren Plus in diesem Jahr und 42% mit höheren Investitionen. Im Vorjahr erwarteten noch gut zwei Drittel mehr Umsatz und 47% höhere Investitionen. Mit 51% möchte etwas mehr als die Hälfte der US-Unternehmen ihre Aktivitäten in Deutschland mittelfristig ausbauen. Im Vorjahr waren es noch 61%. Bei den deutschen Unternehmen wollen drei von vier der Befragten ihre Aktivitäten in den USA weiter ausbauen. Die Mehrheit der deutschen Unternehmen stellt dem Standort USA schon heute ein positives Zeugnis aus.