International nur im unteren Mittelfeld

Streikintensives Jahr in Deutschland

Nach dem streikintensiven Jahr 2023 könnte es in diesem Jahr zu noch mehr Arbeitsniederlegungen kommen, erwartet das WSI. Im internationalen Vergleich aber reicht es für Deutschland nur für das untere Mittelfeld.

Streikintensives Jahr in Deutschland

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in Deutschland

ba Frankfurt

2023 war eines der streikintensivsten der vergangenen 20 Jahre und könnte von diesem Jahr noch getoppt werden, wie die WSI-Arbeitskampfstatistik zeigt. Im internationalen Vergleich aber, so berichtet das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, liegt Deutschland nur im unteren Mittelfeld.

Insgesamt 312 Arbeitskämpfe gab es im vergangenen Jahr, das waren 87 mehr als 2022. Rechnerisch fielen dadurch 1.527.000 Arbeitstage aus – mehr als doppelt so viele wie 2022. An den Streiks beteiligten sich insgesamt 857.000 Beschäftigte, 2022 waren es rund 930.000. Zum Vergleich: 2015, im bisher arbeitskampfintensivsten Jahr seit Beginn der WSI-Statistik 2006, streikten mehr als 1,13 Millionen Menschen, dabei fielen gut zwei Millionen Arbeitstage in 135 Arbeitskämpfen aus. „Noch höher dürfte die Arbeitskampfintensität Mitte der 1970er und 1980er Jahre gewesen sein“, betonte das WSI.

International hat wie auch 2022 Belgien das höchste Arbeitskampfvolumen mit 103 Ausfalltagen pro 1.000 Beschäftigten. Es folgen Frankreich (92), Finnland (90) und Kanada (83 Tage). In Deutschland waren es 18 Tage.

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