Umsatzsprung im US-Einzelhandel
Der stete Aufschwung der US-Wirtschaft wird sich im laufenden Quartal fortsetzen, wenn auch mit einem etwas geringerem Tempo als zuvor. Als Konjunkturstütze erwiesen sich im Juli erneut Konsumenten, während die Produktion in der Industrie hinter den Erwartungen zurückblieb. det Washington – Während die Konsumfreude der Verbraucher im Einzelhandel weiter die Kassen klingeln lässt und die Produktivität der US-Wirtschaft im zweiten Quartal deutlich zunahm, hat der Output der US-Industrie im Juli die Markterwartungen enttäuscht. Trotz der gemischten Konjunktursignale erwarten Bankvolkswirte, dass der anhaltende Optimismus unter Verbrauchern der Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf Schwung geben wird und sich die Wachstumsrate, wie vom Congressional Budget Office (CBO) vorausgesagt, bei knapp über 3 % einpendeln dürfte. Handelsumsätze +0,5 ProzentWie das Handelsministerium berichtete, steigerten Einzelhandelsunternehmen im Juli ihre Umsätze um 0,5 % und gegenüber dem Vergleichsmonat 2017 um 6,4 %. Die Zahlen lagen über den Werten, die Volkswirte vorausgesagt hatten. Der zunächst gemeldete Anstieg um 0,5 % im Juni wurde allerdings auf plus 0,2 % nach unten korrigiert. Zunahmen wurden vor allem bei Autos und Bekleidung gemessen. Ein deutliches Plus wurde auch im Gastgewerbe ermittelt. Ein Umsatzrückgang wurde hingegen bei Möbelgeschäften und im Buchhandel festgestellt. Das Handelsministerium meldete zudem für Juni eine Zunahme der Lagerbestände in der Industrie und im Handel um 0,1 %. Verglichen mit Juni 2017 wuchsen die Bestände um 4,0 %.Für eine gewisse Ernüchterung sorgte hingegen der jüngste Bericht der US-Notenbank, wonach im Juli die Industrieproduktion um nur 0,1 % kletterte. Laut Fed hatte in den vorangegangenen fünf Monaten der Output um durchschnittlich 0,5 % angezogen. Die Gesamtproduktion lag trotz des eher enttäuschenden Monatswerts um 4,2 % über dem Stand vom Vergleichsmonat des Vorjahres. Die Kapazitätsauslastung betrug unverändert 78,1 % und liegt damit weiterhin um 1,7 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnittswert. Das verarbeitende Gewerbe konnte erwartungsgemäß den Output um 0,3 % hochschrauben, was aber deutlich unter der im Juni gemessenen Zunahme um 0,8 % lag. Den wichtigsten Beitrag leisteten dabei die Autohersteller. Negativ fielen allerdings die Produktion der Versorgungsunternehmen und des Bergbaus ins Gewicht. Versorgungsunternehmen meldeten teilweise witterungsbedingt ein Minus von 0,5 %, der dritte monatliche Rückgang in Folge. Unerwartet war hingegen der Produktionsrückgang in der Bergbauindustrie um 0,3 %. Dort hatte die Fed im Juni einen Anstieg um 2,9 % gemessen. Lohnstückkosten geben nachDen wichtigen Beitrag, den die Industrie zum starken Wachstum im zweiten Quartal geleistet hatte, unterstreichen die jüngsten Zahlen des US-Arbeitsministeriums. Demnach stieg der Output außerhalb des Agrarsektors um 4,8 %, während die Produktivität saisonbereinigt und annualisiert um 2,9 % zunahm. Befragte Bankvolkswirte waren im Schnitt von einer Zunahme um 2,5 % ausgegangen. Die Lohnstückkosten, die von Januar bis März deutlich zugelegt hatten, gaben in der jüngsten Berichtsperiode um 0,9 % nach.Auf eine deutliche Ausweitung der Wirtschaftstätigkeit in der Region New York deutet der Empire State Index der Federal Reserve Bank von New York für August hin. Gestützt von Neuaufträgen und dem Unterindikator für den Arbeitsmarkt kletterte der Index um 3,0 Zähler auf 25,6 Punkte. Wie aus dem Index der Federal Reserve Bank von Atlanta hervorgeht, rechnen im August befragte Unternehmen wie zuvor mit einer jährlichen Inflationsrate von 2,1 %.