Einkaufsmanagerindex USA

Uneinheitliche Wirtschaftslage in den USA

Die PMI-Daten für August offenbaren unterschiedliche Trends in der US-Wirtschaft. Der Dienstleistungssektor wächst stark, die Industrie schwächelt. Zukunftsprognosen bleiben durch Unsicherheiten und Nachfragesorgen gedämpft.

Uneinheitliche Wirtschaftslage in den USA

US-Konjunktur zeigt sich gespalten

dh Frankfurt

Die jüngsten Einkaufsmanagerindex-Daten (PMI) aus den USA zeichnen ein geteiltes Bild der wirtschaftlichen Lage im August. Während der Dienstleistungssektor unerwartet stark zulegte, geriet die Industrie weiter unter Druck. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie sank von 49,6 im Juli auf 48,0 und erreichte damit den niedrigsten Stand seit acht Monaten. Im Gegensatz dazu stieg der PMI für den Dienstleistungssektor auf 55,2, ein Zweimonatshoch.

Abhängigkeit vom Dienstleistungssektor wächst

„Das Wachstum hängt zunehmend vom Dienstleistungssektor ab, da die Industrie, die oft die Konjunkturzyklen anführt, in eine Rezession geraten ist“, erklärt Chris Williamson, Chefvolkswirt bei S&P Global Market Intelligence. Besonders besorgniserregend sei das Verhältnis von Aufträgen zu Lagerbeständen in der Industrie, das auf einen der niedrigsten Werte seit der globalen Finanzkrise gefallen ist.

Gemischte Aussichten

Die Zuversicht in die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung hat sich zwar leicht erholt, bleibt aber unter dem langfristigen Durchschnitt. Während der Optimismus im Dienstleistungssektor gestiegen ist, trübt sich die Stimmung in der Industrie weiter ein. Gedämpft wird die Zuversicht durch Unsicherheiten im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen und Bedenken über die zukünftige Nachfrage.

Aber trotz der starken Performance im Dienstleistungssektor sieht sich auch dieser mit Herausforderungen konfrontiert. Einstellungsprobleme und steigende Lohnkosten belasten das Wachstum. Diese Entwicklung treibt die Produktionskosten auf ein historisch hohes Niveau und erhöht die Komplexität der geldpolitischen Entscheidungen der Federal Reserve. „Angesichts dieser Unsicherheiten ist es verständlich, warum die Entscheidungsträger bei Zinssenkungen vorsichtig agieren“, fügt Williamson hinzu.

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