Die Währungshüter in Ungarn haben das Tempo ihrer Zinserhöhungen im Zuge der Erholung von der Coronakrise gedrosselt. Sie hoben den Leitzins am Dienstag zwar ein weiteres Mal an, auf nun 1,65%. Die Zinserhöhung fiel mit einem Plus von 15 Basispunkten aber kleiner aus als zuletzt und auch geringer, als von Bloomberg befragte Beobachter im Schnitt erwartet hatten. Bei den drei vorangegangenen Zinsentscheiden hatte Ungarns Zentralbank den Leitzins jeweils um 30 Basispunkte erhöht. Die Landeswährung Forint sackte nach Bekanntgabe der Entscheidung ab.

Ökonomen rechnen nach entsprechenden Andeutungen vonseiten der Zentralbank mit weiteren leichten Zinserhöhungen bis Jahresende im Kampf gegen die anziehende Inflation. Im August lagen die Verbraucherpreise in Ungarn 4,9% höher als im Vorjahresmonat, was jenseits der avisierten Bandbreite von 2 bis 4% liegt. Ungarns Wirtschaft befindet sich in einem kräftigen Aufschwung.