Ungewissheit lässt Dienstleister abwarten
Ungewissheit vor der Wahl lässt britische Dienstleister abwarten
Einkaufsmanagerindex rutscht auf Siebenmonatstief
hip London
Die Ungewissheit vor den britischen Parlamentswahlen am 4. Juli hat dazu geführt, dass sich Dienstleister bei der Auftragsvergabe und der Planung neuer Projekte zurückhalten. Der vom Finanzdatenanbieter S&P Global erhobene Einkaufsmanagerindex für die im Vereinigten Königreich dominante Branche ging im Juni von 52,9 auf 52,1 Zähler zurück.
Manche Dienstleister hätten vor dem möglichen Regierungswechsel eine abwartende Haltung eingenommen, sagte der Volkswirt Joe Hayes von S&P Global Market Intelligence. Der Composite-Index, in den auch die Werte aus Industrie und Baugewerbe eingehen, rutschte von 53,0 auf 52,3 Punkte ab.
Wachstum verlangsamt sich
Gleichwohl sei man den Composite-Daten der vergangenen drei Monate zufolge auf dem Weg zu einem weiteren Quartal, in dem das Bruttoinlandsprodukt wachse, sagte Hayes. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte das Wirtschaftswachstum bei 0,7% gelegen. So stark werde es im zweiten Quartal allerdings nicht ausfallen, schränkte Hayes ein.
Unterdessen geht der Wahlkampf unvermindert weiter. Labour-Führer Keir Starmer unterstellte den regierenden Konservativen, zum Daheimbleiben am Wahltag animieren zu wollen. Wer Veränderung wolle, müsse auch dafür stimmen, sagte Starmer. Zuvor hatten führende konservative Politiker davon gesprochen, dass ihnen eine schwere Niederlage ins Haus stehe.
Reform UK drittstärkste Partei
„Wir müssen jede Stimme holen, um sicherzustellen, dass Labour eine effiziente Opposition gegenübersteht“, sagte etwa der Nordirlandminister Chris Heaton-Harris. Arbeits- und Rentenminister Mel Stride sagte der BBC, Labour werde vermutlich eine große Mehrheit der Mandate erhalten. Den jüngsten Umfragen zufolge bröckelte der Vorsprung der Opposition zuletzt etwas ab. Yougov spricht Labour 37% zu, den Tories 20%, gefolgt von Reform UK (17%) und den Libdems (13%).