Unternehmen in Deutschland wollen wieder mehr einstellen
Unternehmen in Deutschland wollen wieder mehr einstellen
Arbeitslosigkeit könnte dennoch erst einmal zunehmen
mpi Frankfurt
Der deutsche Arbeitsmarkt trotzt weiterhin der mauen Konjunktur hierzulande. Sowohl das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) als auch das Beschäftigungsbarometer des Ifo-Instituts konnten im März leicht zulegen.
Das IAB-Barometer als Frühindikator für die Entwicklung des Arbeitsmarktes legte um 0,4 Punkte auf 100,6 Zähler zu. Dies ist der höchste Stand seit August 2023. Dennoch signalisiert das Barometer eine Zunahme der Arbeitslosigkeit. Der entsprechende Unterindex legte zwar leicht um 0,2 Punkte zu, befindet sich mit 98,1 Zählern aber weiter unter der Marke von 100 Punkten.
Suche nach Fachkräften
Die Beschäftigungskomponente stieg kräftiger um 0,6 auf 103,1. Unternehmen wollen damit laut IAB wieder mehr Leute einstellen. „Der stabile Arbeitsmarkt sichert die Einkommen und bewahrt die Volkswirtschaft damit vor einer ausgeprägten Rezession. Aber mehr eben auch nicht“, ordnete IAB-Experte Enzo Weber den Indexwert ein.
Zu einem sehr ähnlichen Ergebnis wie das IAB kommt das Ifo-Institut mit seinem ebenfalls am Dienstag veröffentlichten Beschäftigungsbarometer. Der Index legte auf 96,3 Punkte zu, nach 94,9 im Februar. „Die Unternehmen stellen aktuell bereitwilliger ein, weil sie die konjunkturellen Rahmenbedingungen besser einschätzen können. Fachkräfte werden weiter gesucht“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen.
Sorgenkind Baubranche
Doch auch wenn der Trend positiv ist, signalisiert der relativ niedrige Wert, dass die Unternehmen unter dem Strich derzeit Stellen abbauen, statt neue Arbeitsplätze zu schaffen. Dies gilt laut Ifo für die Industrie ebenso wie für den Handel.
Mittelfristig stehen die Zeichen jedoch für Wohlrabe auf Besserung. „Steigende Reallöhne geben dem Einzelhandel immerhin die Hoffnung, dass der Konsum wieder anzieht. Das spiegelt sich dann auch in der Personalplanung wider“, meint er. Im Bausektor, wo das Ifo-Beschäftigungsbarometer derzeit sinkt, dürfte die demnächst anstehende Zinswende im Euroraum für eine gewisse Entlastung sorgen.