Investitionen

Unternehmen kommen schwerer an Kredite

Unternehmen berichten von steigenden Kredithürden. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede je nach Branche.

Unternehmen kommen schwerer an Kredite

Unternehmen kommen
wieder schwerer
an Kredite

mpi Frankfurt

Jedes dritte Unternehmen hat Schwierigkeiten, an Bankkredite zu kommen. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hervor, für die die Wirtschaftsforscher im September mit Firmen aus unterschiedlichen Branchen gesprochen haben. 32,9% der Unternehmen, die derzeit Verhandlungen mit einer Bank über einen neuen Kredit führen, berichten von Zurückhaltung seitens des Kreditinstituts. Im Vergleich zur vorherigen Befragung im Juni bedeutet dies einen Anstieg um rund 6 Prozentpunkte.

Die zunehmenden Kredithürden scheinen an der schlechten konjunkturellen Entwicklung in Deutschland zu liegen, die das Risiko von Zahlungsausfällen erhöht. „Fehlende Aufträge in vielen Branchen lassen die Banken bei der Kreditprüfung genauer hinschauen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. Dabei wäre es laut Wohlrabe gerade aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Dynamik und der fehlenden Investitionen wünschenswert, wenn Unternehmen leichter an einen Kredit kämen, um zu investieren.

Besonders groß ist derzeit die Kredithürde bei Dienstleistern und in der Industrie, wo über 35% von Zurückhaltung bei den Banken berichten. Im Juni hatten dies nur 27 bzw. 26,2% getan. Im Bauhauptgewerbe kommen die Firmen indes wieder deutlich leichter an Kredite. Berichtete zuletzt noch rund jeder dritte Betrieb von Kredithürden, ist es inzwischen nur noch jeder fünfte. Hier dürften die Zinssenkungen der EZB helfen, da die Baubranche als besonders zinssensitiv gilt.

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