Die Finanzlage der Unternehmen bleibt schwierig. Dies resümiert der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) nach seiner Konjunkturumfrage vom Frühsommer. Rund ein Drittel der Unternehmen (35%) beschreibt seine Finanzlage demnach als problematisch. Zu Jahresbeginn waren es noch 38%. Am stärksten belastet der Eigenkapitalrückgang (19%), ge­folgt von Liquiditätsengpässen (15%) und zunehmenden Forderungsausfällen (8%). Über eine hohe Fremdkapitalbelastung und er­schwerten Fremdkapitalzugang klagen jeweils 5% der Firmen. Ausgewertet wurden die Rückmeldungen von mehr als 25000 Firmen aus allen Branchen und Regionen.

Sehr unterschiedlich ist die Lage in den einzelnen Wirtschaftszweigen. Industrie, Baugewerbe und Handel berichten von einer nahezu unveränderten Finanzlage im Vergleich zum Jahresbeginn. Der Bau hat sich der Umfrage zufolge um einen Prozentpunkt verschlechtert, der Handel um einen Punkt verbessert. Von den Bauunternehmen schätzen 28% ihre Finanzlage als problematisch ein. Im Handel liegt der Anteil der Unternehmen mit Finanzierungsschwierigkeiten nun bei 35%. Steigende Einkaufspreise, Energie-, Logistik- und Arbeitskosten belasten diese Firmen. Der höhere Aufwand könne nicht oder nur verzögert in den Preisen weitergegeben werden. In der Industrie berichten 31% von einer problematischen Finanzlage. Das Bild ist dort sehr heterogen. Stärker als zu Jahresbeginn sehen sich demnach die chemische Industrie (29%), die Gummi- und Kunststoffproduzenten (36%) und die Metallverarbeitung (41%) in einer angespannten Finanzlage. Bei kleinen und mittelgroßen Dienstleistern zeigt sich nach der Einschränkung im Geschäftsbetrieb während der Corona-Pandemie nun eine leichte Erholung. Doch befinden sich auch hier noch 38% in einer schwierigen Situation.