US-Dienstleister in kräftigem Aufschwung

Mehr Aufträge - Auch Industrieorders legen zu

US-Dienstleister in kräftigem Aufschwung

det Washington – Trotz eines etwas höheren Handelsdefizits deuten steigende Auftragseingänge in der Industrie sowie ein sprunghafter Anstieg des Einkaufsmanagerindexes für den Dienstleistungssektor auf eine womöglich noch leicht beschleunigte Erholung der US-Wirtschaft hin. Im August legte der Fehlbetrag im Außenhandel um 1,2 Mrd. auf 40,7 Mrd. Dollar zu, wie das Census Bureau des US-Handelsministeriums meldete. Ökonomen weisen allerdings darauf hin, dass die Ausfuhren von Investitionsgütern anzogen. Dies könne als Vorbote steigender Unternehmensinvestitionen gedeutet werden, die der US-Wirtschaft zuletzt ein Klotz am Bein waren. Positiv wurde auch die Zunahme der Gesamtausfuhren um 0,8 % hervorgehoben. Während die Warenbilanz im Vergleich zum Vormonat stabil blieb, fiel der Überschuss bei Dienstleistungen auf den niedrigsten Stand seit Ende 2013 und stand allein für den Anstieg des Gesamtdefizits.Ermutigend ist insbesondere der Anstieg der Auftragseingänge in der US-Industrie. Diese stiegen im August um 0,2 %, nachdem im Juli ein nach oben korrigierter Zuwachs um 1,4 % gemessen wurde. Ohne Berücksichtigung sämtlicher Rüstungsgüter außer Flugzeugen kletterten die Bestellungen aber um 0,9 %. Auch in den beiden vorangegangenen Monaten wurde bei der Kernrate ein robuster Anstieg verzeichnet. Diese könnten ebenfalls zunehmende Investitionstätigkeit signalisieren.Für eine Überraschung sorgte das Institute for Supply Management (ISM), dessen Index für den Dienstleistungssektor im September von 51,4 auf 57,1 Punkte hochschoss. Sowohl die Arbeitsmarktkomponente als auch der Unterindikator für Neuaufträge trugen zu der Zunahme bei. Der Dienstleistungsindex des Marktforschungsinstituts Markit legte in derselben Berichtsperiode nach einer ersten Messung von 51,9 Punkten zur Monatsmitte leicht zu und erreichte 52,3 Zähler.Die stete Erholung am US-Arbeitsmarkt könnte dagegen etwas an Schwung verloren haben. Wie der Arbeitsmarktdienstleister Automatic Data Processing berichtete, stellten im September private Firmen per saldo nur 154 000 neue Mitarbeiter ein. Im August waren 175 000 gemeldet worden. Am Freitag veröffentlicht das US-Arbeitsministerium den Monatsbericht für September. Ökonomen gehen davon aus, dass etwa 170 000 neue Jobs geschaffen wurden und die Arbeitslosenquote höchstens marginal von den zuletzt gemessenen 4,9 % abweichen wird.