US-Einfuhren werden günstiger
det Washington – Der anhaltende Rückgang der US-Einfuhrpreise liefert weitere Signale für nachlassenden Inflationsdruck. Nach Angaben des Arbeitsministeriums, dessen Bureau of Labor Statistics (BLS) zu den wenigen Behörden zählt, die nicht vom Shutdown betroffen sind, verbilligten sich Importe im Dezember um 1,0 %. Im November war ein Minus von 1,9 % gemessen worden. Für das gesamte abgelaufene Jahr ermittelte das BLS einen Preisrückgang um 0,6 %, das erste Minus in einem Kalenderjahr seit 2015. 2017 waren die Einfuhrpreise hingegen um 3,2 % gestiegen.Entscheidend für den Rückgang im Dezember war deutlich billigerer Treibstoff. Der entsprechende Unterindikator gab um 9,2 % nach. Wird diese Komponente ausgeklammert, dann waren die Preise unverändert. Das Plus bei Konsumgütern, Autos sowie Lebensmitteln auf der einen und billigeren Investitionsgütern und industriellen Lieferungen auf der anderen Seite hielt sich die Waage. Die Ausfuhrpreise sanken im Dezember um 0,6 % und stiegen im Jahresvergleich um 1,1 %.Für sich genommen werden die rückläufigen Importpreise nach Ansicht von Experten keinen Einfluss auf den geldpolitischen Kurs der Fed haben. Allerdings bestätigen sie einen Trend. Schließlich hatte das Ministerium zuvor sowohl einen Rückgang bei den Verbraucherpreisen als auch bei den Erzeugerpreisen gemeldet. Das wichtigste Inflationsmaß aus der Sicht der Fed ist der PCE-Preisindex, der zusammen mit der Entwicklung der Privateinkommen und Konsumausgaben veröffentlicht wird. Falls der Shutdown bis dahin beendet ist, sollen die Dezemberwerte Ende Januar veröffentlicht werden.Fast vier Wochen nach dem Beginn des längsten Verwaltungsstillstands in der US-Geschichte halten sich folglich auch andere aussagekräftige Konjunkturdaten, die an die Öffentlichkeit gelangen, weiter in Grenzen. Beurlaubt sind nämlich immer noch die Mitarbeiter des Census Bureau des Handelsministeriums, die am Mittwoch die Einzelhandelsumsätze für Dezember veröffentlicht hätten. Dasselbe gilt für die Entwicklung der Lagerbestände im vergangenen November. Auch diese sollten am Mittwoch publiziert werden.Ein weiteres Indiz für nachlassenden Preisdruck ist der Index der Inflationserwartungen der Federal Reserve Bank von Atlanta. Demnach erwarten im Januar befragte Unternehmen in der Region im laufenden Jahr eine Inflationsrate von 2,0 %. Im Dezember hatten die Firmen noch mit einem Preisanstieg um 2,3 % gerechnet. Auf Stabilisierung am Häusermarkt deutet der Index des Bauunternehmerverbandes National Association of Homebuilders (NAHB) hin, der im Januar von 56 auf 58 Punkte kletterte.