US-Konjunktur

US-Einzelhandel mit schwachem Jahresstart

Ein überraschend starker Umsatzeinbruch im US-Einzelhandel, der Rückgang der Industrieproduktion und höhere Einfuhrpreise lieferten im Januar Signale für eine mögliche Konjunkturschwäche.

US-Einzelhandel mit schwachem Jahresstart

US-Einzelhandel mit
schwachem Start ins neue Jahr

Starker Umsatzrückgang – Einfuhren deutlich teurer

det Washington

Ein unerwarteter Umsatzeinbruch im US-Einzelhandel könnte ein Vorbote langsameren Wirtschaftswachstums in den kommenden Monaten sein. Wie das Handelsministerium berichtete, gaben die Verkaufserlöse im Januar saisonbereinigt um 0,8% nach. Zwar hatten Analysten nach dem regen Weihnachtsgeschäft im Dezember, als die Umsätze um 0,4% zulegten, mit einem Rückgang gerechnet, allerdings um maximal 0,2 bis 0,3%. Ohne Berücksichtigung von Autos und Autoteilen schrumpften die Umsätze um 0,6%. Vorausgesagt hatten Bankvolkswirte dagegen ein Plus von 0,2%. Im Vorjahresvergleich kletterten die Verkaufserlöse im Einzelhandel um 0,6%. Da die Zahlen aber nicht inflationsbereinigt sind, stellt dies real einen Rückgang dar.   

Für eine weitere Überraschung sorgte der kräftige Anstieg der Einfuhrpreise, die nach Angaben des Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums im Januar um 0,8% hochschossen – die stärkste Zunahme seit März 2022, als ein Preisanstieg um 2,9% gemessen wurde. Erwartet hatten Ökonomen nach dem Rückgang um 0,7% im Dezember einen unveränderten Wert. Neben dem ebenfalls überraschenden Anstieg der Verbraucherpreise, den das BLS am Dienstag veröffentlicht hatte, wird in den verteuerten Importen ein weiteres Signal dafür gesehen, dass sich eine Rückkehr zu dem 2-Prozent-Inflationsziel der Fed schwierig gestalten könnte.

Enttäuschend war im Januar zudem der Rückgang der Industrieproduktion. Nach Angaben der US-Notenbank schrumpfte die Fertigung um 0,1%. Im verarbeitenden Gewerbe stellte die Fed ein Minus von 0,5% und im Bergbau um 2,3% fest. In beiden Branchen wurde der Produktionsrückgang mit dem Wintereinbruch in weiten Teilen des Landes begründet. Unterdessen konnten als Folge des kalten Wetters die Versorgungsunternehmen ihre Produktion um 6,0% ausweiten.   

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