US-Handelsstreit geht in neue Runde

Peking droht Vergeltung an - Bundesbank senkt Prognosen für 2018

US-Handelsstreit geht in neue Runde

ba/nh/det Frankfurt – Der Handelsstreit zwischen den USA und China hat sich zugespitzt. Am Freitag kündigte US-Präsident Donald Trump umfassende Strafzölle in Höhe von 25 % auf 1 102 chinesische Waren und Produktgruppen an, die für die nationale Sicherheit der USA von Relevanz sind. Die zusätzlichen Zölle sollen vom 6. Juli an erhoben werden. Peking hat umgehend Vergeltungszölle zum gleichen Stichtag angekündigt, die ebenfalls Waren im Wert von 50 Mrd. Dollar umfassen.Die neue Runde des bilateralen Handelsstreits drückte den Akteuren an der Wall Street auf die Stimmung, und zu Handelsbeginn am Freitag gaben der Dow, der S&P 500 sowie der Nasdaq 100 nach. Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft fürchten, dass die Strafzölle sich auch auf die deutsche Wirtschaft auswirken. Die Bundesbank sorgt sich ebenfalls zunehmend über die weitere konjunkturelle Entwicklung hierzulande und hat am Freitag die Wachstumsprognose für das laufende Jahr kräftig abgesenkt. Die Unsicherheiten für den Ausblick seien erheblich höher einzustufen als zuvor, erklärte Bundesbankpräsident Jens Weidmann zur jüngsten halbjährlichen Prognose. Dabei würden die Abwärtsrisiken aus der Außenwirtschaft die positiven Effekte aus der voraussichtlich expansiveren Fiskalpolitik in Deutschland überwiegen. Ein eskalierender globaler Handelskonflikt oder breitflächig steigende Importzölle würden die exportorientierte deutsche Volkswirtschaft spürbar beeinträchtigen – dies gelte in abgeschwächter Form auch, wenn Großbritannien ohne Übergangsphase und Freihandelsabkommen aus der EU austreten sollte. Insgesamt ergebe sich derzeit aber “das Bild einer andauernden Hochkonjunkturphase, in der sich die zunehmenden angebotsseitigen Engpässe in kräftigen Lohnzuwächsen und in einer stärkeren Binneninflation niederschlagen”, sagte Weidmann. Für 2018 erwartet die Bundesbank ein Wirtschaftswachstum von kalenderbereinigt 2,0 (Prognose im Dezember: 2,5) %. 2017 lag das Plus bei 2,5 % (siehe Grafik). Für die kommenden beiden Jahre wird ein Wachstum von 1,9 (1,7) % und 1,6 (1,5) % erwartet.—– Berichte Seiten 5, 17 und 18