US-Importpreise steigen stärker als erwartet
BZ Frankfurt
Die Preise für in die USA eingeführte Güter sind im März stärker gestiegen als erwartet. Zum Vormonat seien die Einfuhrpreise um 1,2% geklettert, teilte das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt einen Zuwachs um lediglich 0,9% erwartet. Im Jahresvergleich stiegen die Einfuhrpreise um 6,9%. Hier war ein Anstieg von 6,4% erwartet worden. Ohne Rohöl stiegen die Einfuhrpreise um 0,9% zum Vormonat. Die Einfuhrpreise schlagen teilweise und mit zeitlicher Verzögerung auf die Verbraucherpreise durch, an denen die US-Notenbank ihre Geldpolitik ausrichtet. Die Inflation war in den USA zuletzt gestiegen. Im März legten auch die Ausfuhrpreise im Monatsvergleich stärker als erwartet zu.
Der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, sprach gestern vor dem Economic Club of Washington. Powell wiederholte seine Botschaft, dass sich der Wirtschaftsausblick deutlich aufgehellt hat. Viele Risiken blieben jedoch bestehen. Die US-Notenbank stütze ihre Geldpolitik lieber auf Daten als auf Erwartungen. Es werde voraussichtlich „einige Zeit“ dauern, bis genügend substanzielle Fortschritte erzielt werden, um eine Drosselung ihres Anleihekaufprogramms zu rechtfertigen. Die ultralockere Geldpolitik wird die Fed daher wohl vorerst beibehalten.
Das Beige Book der Fed für den Zeitraum bis zur ersten Aprilwoche wird wahrscheinlich die Belebung der wirtschaftlichen Aktivität und der Beschäftigung bestätigen, mit erhöhtem Optimismus hinsichtlich der Aussichten. Viele Staaten haben Restriktionen gelockert, und die Unterstützung durch die Fiskal- und Geldpolitik ist erheblich gewachsen. Einem Bericht von Bloomberg zufolge sorgen sich hochrangige Fed-Beamte eher um eine zu niedrige denn zu eine hohe Inflation. Bislang rechnet die US-Notenbank in diesem Jahr mit einer Inflation um 2% im kommenden Jahr. Von einer Überhitzung wollen die Notenbanker angesichts dieser Teuerungsrate nicht sprechen.