US-Inflationsrate auf Zweijahreshoch

Verbraucherpreise ziehen im September an

US-Inflationsrate auf Zweijahreshoch

det Washington – Die Inflationsrate in den USA ist im September vor allem wegen des auslaufenden Ölpreiseffekts auf den höchsten Stand seit Oktober 2014 gestiegen. Laut dem Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums kletterten die Konsumentenpreise wie von Ökonomen erwartet im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 % nach + 1,1 % im Monat zuvor. Da die Jahresteuerungsrate ohne Energie und Nahrung bei 2,2 % nach 2,3 % im August liege, könne nun “in den USA tatsächlich von Inflation gesprochen werden”, sagte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. Für die Fed gehe damit die Tür für eine Zinserhöhung im Dezember weiter auf. Für die kommenden Monate rechnen Bankvolkswirte basisbedingt selbst bei konstanten Ölpreisen mit einem Anstieg der Inflationsrate sogar auf über 2 %, die Zielmarke der US-Notenbank. Rudolf Besch von der DekaBank sieht bei einem saisonüblichen Verlauf bei den Energiepreisen gar eine Inflationsrate von 2,5 % bis 3,0 % im Februar 2017. Den jüngsten Aussagen von FOMC-Mitgliedern zufolge werde ein solcher Inflationsanstieg toleriert: “Es wird daher keine Hektik bei der Zinspolitik auslösen.”Im Monatsvergleich legten die Verbraucherpreise um 0,3 % zu und damit so stark wie zuletzt vor fünf Monaten. Im August waren die Konsumentenpreise um 0,2 % gestiegen.Bernd Krampen von der Nord/LB verweist darauf, dass die beiden Jahresraten wieder im Gleichklang zu marschieren scheinen, was die Interpretation der Zahlen vor allem für die Einschätzung des Fed-Kurses vereinfache: “Während die Inflationsrate langsam in Richtung eines nicht mehr ganz so unbedenklichen Niveaus anzieht, verweist die Jahresrate exklusive Nahrung und Energie ohnehin bereits seit nahezu einem Jahr auf einen durchaus erhöhten Preisdruck.” Diese Tendenz dürfte den Falken in der Fed als Argumentationshilfe dienen.Optimismus herrscht weiter am Häusermarkt. Zwar sank der Index der National Association of Home Builders (NAHB) im Oktober um 2 auf 63 Zähler, verharrt aber weiter auf einem Niveau, das andauernde Expansion signalisiert. Wie der Anstieg der Zukunftskomponente auf 72 Punkte unterstreicht, schätzen Unternehmen die weitere Entwicklung am Immobilienmarkt ausgesprochen positiv ein. Ein geringfügiger Rückgang wurde bei der Gegenwartskomponente gemessen. “Trotz der leichten Einbuße im laufenden Monat deutet der Index insgesamt darauf hin, dass die Erholung am Immobilienmarkt weiter solide Fortschritte macht”, sagte NAHB-Chef Ed Brady. Die einzige Sorge gelte in einigen regionalen Märkten der Knappheit an Bauland und Arbeitskräften, betonte er.