US-Jobmarkt bringt Fed in Bredouille

Boom schwächt sich ab - Diskussion über Zinsschritt rückt trotzdem näher

US-Jobmarkt bringt Fed in Bredouille

det/lz Washington/Frankfurt – Die Beschäftigungsdynamik in den USA hat sich im August zwar etwas verringert. Trotzdem dürfte die US-Notenbank an der geplanten Bilanzreduzierung festhalten, was einen wieder etwas restriktiveren Kurs beinhaltet. Davon jedenfalls gehen viele Ökonomen aus, welche die vorgelegten enttäuschenden Arbeitsmarktzahlen am Freitag sogleich relativierten.Den neuen Daten zufolge wurden im abgelaufenen Monat nur 156 000 neue Stellen geschaffen statt rund 180 000 wie im Juli. Die Arbeitslosenquote stieg überraschend auf 4,4 % an. Ökonomen wie Jed Kolko vom Arbeitsvermittler indeed.com weisen aber darauf hin, dass der August traditionell ein eher schwacher Monat sei. Man dürfe der aktuellen Entwicklung also keine zu große Bedeutung beimessen. US-Arbeitsminister Alexander Acosta verwies zudem darauf, dass entgegen dem Trend die Zahl der Jobs im produzierenden Gewerbe den “höchsten Stand seit 20 Jahren” habe.Zudem deuten verschiedene aktuelle Umfragen darauf hin, dass das Wachstum in den USA ungebrochen ist. Der nationale Einkaufsmanagerindex ISM stieg im August von 56,3 auf 58,8 Punkte. Damit markiert der Indikator den höchsten Stand seit April 2011. Nach Angaben des Institute for Supply Management (ISM) korrespondiert der August-Wert mit einem gesamtwirtschaftlichen Wachstum von 4,9 % (annualisiert).Allerdings hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im August nicht so stark wie erwartet aufgehellt. Das Konsumklima der Universität Michigan stieg zum Vormonat um 3,4 Punkte auf 96,8 Punkte. Analysten hatten mit 97,5 Punkten gerechnet. Der Index gilt als Signal für das Kaufverhalten der US-Verbraucher.Heikler ist für die US-Notenbank die Entwicklung der Stundenlöhne. Die Fed wartet auf belastbare Hinweise, dass die Bürger vom Aufschwung profitieren. Bevor sie den monetären Kurswechsel weitertreibt, sollten die Löhne anziehen und letzten Endes für mehr Preisdruck sorgen. Im August zogen die Stundenlöhne jedoch nur um 0,1 % an – nicht mehr so stark wie im Juli, als das Plus 0,3 % betrug. Die Fed hob den Leitzins zuletzt im Juni auf die Spanne von 1,0 bis 1,25 % an. Sie will bis zum Jahresende nachlegen, falls die konjunkturellen Rahmenbedingungen stimmen.