Konjunktur

US-Verbraucher trotzender hohen Inflation

Trotz der hohen Inflation haben US-Verbraucher im Oktober im Einzelhandel die Kassen klingeln lassen und diesem einen unerwartet robusten Umsatzsprung beschert.

US-Verbraucher trotzender hohen Inflation

det Washington

Unbeirrt von der hohen Inflation haben US-Konsumenten im Oktober im Einzelhandel die Kassen klingeln lassen. Wie das Census Bureau des Handelsministeriums meldete, stiegen die saisonbereinigten Einzelhandelsumsätze um 1,7% zum Vormonat. Erwartet hatten Bankvolkswirte eine Zunahme um 1 ,0%. Ohne Autos und Benzin, wo die Verkäufe starken Preisschwankungen unterliegen, kletterten die Umsätze um 1,4%. Im Vorjahresvergleich legten die Erlöse um 16,3% zu. Zuwachsraten von jeweils über 25% wurden bei Tankstellen, dem Gastgewerbe, Warenhäusern und Bekleidungsgeschäften gemessen.

Ebenso wie der Umsatzsprung im Einzelhandel lässt bei Ökonomen auch der robuste Anstieg der Industrieproduktion Optimismus aufkommen. Nach Angaben der US-Notenbank steigerten Industrieunternehmen im Oktober ihre Fertigung um 1,6% und im verarbeitenden Gewerbe um 1,2%. Im September waren noch leichte Rückgänge gemessen worden, die allerdings in weiten Teilen mit Unwettern im Südwesten der USA und anderen Regionen zusammenhingen. Die Fed betonte daher, dass die positiven Werte im Oktober sich auch auf den Wiederaufbau nach Hurrikan „Ida“ zurückführen lassen.

Im verarbeitenden Gewerbe schlugen vor allem die Produktionssteigerungen bei Autoherstellern positiv zu Buche, stellte die Notenbank fest. Zwar wurde hervorgehoben, dass die Kapazitätsauslastung um 1,2 Prozentpunkte auf 76,4% stieg. Dies liegt aber nach wie vor um mehr als 3 Prozentpunkte unterhalb des langjährigen Durchschnittswertes.

Indes deuten die Einfuhrpreise auf anhaltend hohe Inflation hin. Nach Angaben des Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums verteuerten sich im Oktober Importe um 1,2% zum Vormonat und im Vorjahresvergleich um 10,7%. Bei Exporten ermittelte das Ministerium sogar ein Plus von 18,0%. Getrieben wurden die Einfuhrpreise von Energieprodukten. Laut BLS stiegen die Ölpreise um 8,1% und die Erdgaspreise um 19,%. Ohne die schwankungsanfälligen Treibstoffpreise verteuerten sich die Einfuhren gegenüber Oktober 2020 um 5,5%.