Konjunktur

US-Wirtschaft weiter im Aufwind

Die US-Wirtschaft erholt sich kräftig von den Folgen der Corona-Pandemie. Die Frühindikatoren legten im Juli zu, auch sanken die Erstanträge auf Arbeitslosengeld auf den tiefsten Stand seit Beginn der Krise. Nun steht die Fed unter Zugzwang.

US-Wirtschaft weiter im Aufwind

det Washington

Das robuste Wirtschaftswachstum in den USA gepaart mit der Erholung am US-Arbeitsmarkt verstärkt den Druck auf die US-Notenbank weiter, bei der September-Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) Einzelheiten zu der erwarteten Drosselung der Anleihekäufe (Tapering) bekannt zu geben. Der Index der Frühindikatoren des Forschungsinstituts Conference Board legte im Juli um 0,9% zu und erreichte 116,0 Punkte. Conference-Board-Ökonom Ataman Ozyildirim hob hervor, dass sämtliche Komponenten des Sammelindex anzogen.

„Der allgemeine Aufwärtstrend deutet auf starkes Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte hin“, sagte Ozyildirim. Zwar räumte er ein, dass die Delta-Variante des Coronavirus Abwärtsrisiken berge. Dennoch erwarte das Conference Board im laufenden Jahr eine Wachstumsrate von 6,0% und 2022 eine Zunahme der Wirtschaftsleistung um 4,0%.

Zugleich berichtete das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums am Donnerstag, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosengeld vergangene Woche auf den tiefsten Stand seit Ausbruch der Corona-Pandemie gefallen ist. Die Erstanträge gaben um 29000 auf 348000 nach. Erwartet hatten Bankvolkswirte einen geringeren Rückgang von 377000 auf 365000.

Die Zahlen unterstreichen den kontinuierlichen Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt. Während der vergangenen Monate hat sich nämlich der Stellenaufbau weiter beschleunigt. Im Juli erreichte die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze mit 943000 den höchsten Stand seit August vergangenen Jahres. Auch ermittelte das BLS bei der Erwerbslosenquote, die im Juli 5,4% betrug, den niedrigsten Wert seit März 2020.

In den Reihen der Fed mehren sich die Stimmen, die dafür plädieren, schon im September einen Zeitplan für das Tapering festzulegen. Auch Notenbankchef Jerome Powell räumt ein, dass sich der Arbeitsmarkt kräftig erholt hat und die Inflationsrate deutlich oberhalb der Zielgröße von 2% liegt. Zugleich weist Powell aber darauf hin, dass die Zahl der Erwerbslosen, die im Juli bei 8,7 Millionen lag, immer noch um 3 Millionen über dem Vorkrisenniveau liege. Ähnliches gilt für die Erwerbslosenquote, die Powell auf 3,5% drücken will – auf jenen Stand, der im März 2020 gemessen worden war.

Philly-Fed-Index trübt sich ein

In der Region Philadelphia hat sich indes das Wachstum im verarbeitenden Gewerbe im August verlangsamt. Der einschlägige Index der Federal Reserve Bank von Philadelphia gab um 2,5 Zähler auf 19,4 Punkte nach. Zwar lagen die Geschäftstätigkeit sowie die Lieferungen unter dem Stand vom Juli. Gleichwohl ergab der Index wachsenden Preisdruck und Zunahmen bei der Beschäftigung sowie den Auftragseingängen.