USA schwächen Kritik an Geldpolitik der Schweiz ab
Reuters Washington/Zürich
Die neue US-Regierung schlägt in ihrer Beurteilung der Währungspolitik ihrer Handelspartner einen versöhnlicheren Ton an als ihre Vorgängerin. Die Schweiz erfülle nur noch zwei der drei Kriterien, die für eine Einstufung als Währungsmanipulatorin notwendig seien, teilte das Finanzministerium mit. Das Land stehe nun genau wie etwa Deutschland, China und Japan auf der „Beobachtungsliste“. Im Zeitraum bis Juni 2021 habe indes kein wichtiger Handelspartner der USA versucht, seine Währung zu manipulieren, um sich einen Handelsvorteil zu verschaffen. Vietnam und Taiwan überschritten zwar die Schwellenwerte, das Finanzministerium stufte die beiden Länder dennoch nicht formell als Manipulatoren ein. Die USA seien mit den bisherigen Fortschritten Vietnams zufrieden und wollten die im Mai begonnene Zusammenarbeit mit Taiwan fortsetzen. Die Trump-Regierung hatte unter anderem die Schweiz Ende 2020 als Währungsmanipulator eingestuft und dafür die Fremdwährungskäufe der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ins Feld geführt. Die SNB stemmt sich seit Jahren mit Interventionen und Negativzinsen gegen eine wirtschaftsschädliche Aufwertung des in Krisenzeiten als sicherer Hafen gefragten Franken und will an dieser Politik festhalten.