Vorübergehende Erholung am EU-Arbeitsmarkt
ast Frankfurt – Im dritten Quartal des zurückliegenden Jahres hat sich die Situation am Arbeitsmarkt in der Europäischen Union wieder etwas normalisiert. Wie das europäische Statistikamt Eurostat am Montag bekannt gab, sank das unausgeschöpfte Arbeitskräftepotenzial auf 13,9 %.Vorübergehend vom Arbeitsplatz abwesende Personen nahmen laut Eurostat ihre Arbeit wieder auf. Die Beschäftigungsquote stieg leicht. Da auch die Zahl der Arbeitssuchenden wieder wuchs, nahm auch die Arbeitslosigkeit etwas zu. Dem Statistikamt zufolge waren im Dezember 188 Millionen Personen in der Europäischen Union erwerbstätig.Die Abwesenheit vom Arbeitsplatz sank im dritten Quartal wieder unter das Vorkrisenniveau. Dazu trägt maßgeblich der Rückgang der Kurzarbeit bei. Waren im zweiten Quartal den Eurostat-Daten zufolge 14 Millionen Menschen in Kurzarbeit, so waren es im dritten Quartal nur noch etwa 2 Millionen Kurzarbeiter. Da viele Länder die Maßnahmen, die eine Verbreitung der Corona-Pandemie verlangsamen sollen, im vierten Quartal wieder verschärften, dürfte die Erholung jedoch nur von kurzer Dauer gewesen sein. Hessen vorn bei KurzarbeitDas zeigt auch die aktuelle Schätzung zur Kurzarbeit, die das Ifo-Institut in München ebenfalls am Montag veröffentlicht hat. Demnach waren in Deutschland im Dezember knapp 2 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Hessen verzeichnete mit 7,4 % den höchsten Anteil an Kurzarbeitern. “Nach wie vor sind Länder mit höherem Industrieanteil etwas stärker von Kurzarbeit betroffen”, sagte Ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link. “Durch die Erholung in der Industrie sind diese Unterschiede in den letzten Monaten jedoch deutlich geringer geworden.” Bereits im November hat das Ifo-Institut einen leichten Anstieg der Kurzarbeit gemeldet. Dieser war überwiegend auf den Lockdown zurückzuführen, der ab Mitte Dezember noch einmal verschärft wurde.