Britischer Rechnungshof prüft Coronahilfen

Weiterer Spitzenbeamter arbeitete für Greensill Capital

Der britische Rechnungshof hat eine Untersuchung dazu eingeleitet, wie Greensill Capital Zugang zu den Corona-Hilfsprogrammen der britischen Regierung erlangen konnte.

Weiterer Spitzenbeamter arbeitete für Greensill Capital

hip London

Der britische Rechnungshof hat eine Untersuchung dazu eingeleitet, wie Greensill Capital Zugang zu den Corona-Hilfsprogrammen der britischen Regierung erlangen konnte. Wie das National Audit Office mitteilte, soll es dabei auch um die Frage gehen, wie der mittlerweile kollabierte Finanzdienstleister in den Folgemonaten beaufsichtigt wurde. Bei der Aufarbeitung des Skandals um die erstaunlichen Verbindungen des australischen Fintech-Wunderkinds Lex Greensill, für das David Cameron als Berater tätig war, rücken zunehmend Spitzenbeamte in den Fokus. Der Finanzausschuss des Unterhauses wird sich des Themas ebenfalls annehmen.

Wie sich herausstellte, war mit dem ehemaligen Morgan-Stanley-Banker David Brierwood ein weiterer Spitzenbeamter des Cabinet Office nebenbei als Direktor für Greensill tätig. Der Oberhausabgeordnete Eric Pickles forderte dringende Veränderungen bei den Regeln für Neben­tätigkeiten amtierender Beamter. Pickles sitzt dem weitgehend zahnlosen Advisory Committee on Business Appointments vor, das ehemalige Minister und Staatsdiener mit Blick auf Tätigkeiten in der Privatwirtschaft berät. Es scheine „keinerlei Grenzen“ zwischen Verwaltung und Privatwirtschaft zu geben, bemängelte er. Er habe zwar vor einem Skandal gewarnt, aber nicht damit gerechnet, dass er aus dieser Richtung kommen würde.