Weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA

Hohe Infektionszahlen belasten weniger als gedacht

Weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA

BZ Frankfurt – In den Vereinigten Staaten ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zuletzt überraschend deutlich gesunken. In der zurückliegenden Woche beantragten dem Arbeitsministerium in Washington zufolge 712 000 Personen Unterstützung. Das sind 75 000 weniger als noch in der Vorwoche. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit einem Rückgang auf 775 000 Erstanträge gerechnet.Die jüngste Verschärfung der Coronakrise in den USA belastet somit den Arbeitsmarkt zumindest bislang weniger als erwartet. Die Erstanträge vermitteln einen zeitnahen Eindruck von der Beschäftigungslage in den USA. Außerdem liefern die wöchentlichen Daten einen Hinweis auf den Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der an diesem Freitag veröffentlicht wird.Die Ökonomen von Oxford Economics mahnen allerdings zur Vorsicht bei der Interpretation der jüngsten Zahlen. Der Rückgang der Erstanträge könne womöglich auch darauf zurückgeführt werden, dass mit Thanksgiving in der vergangenen Woche ein hoher Feiertag begangen wurde und die gemeldeten Daten dadurch womöglich verzerrt sind. Zudem stehe dieser guten Nachricht sinkender Erstanträge eine steigende Anzahl von Personen entgegen, die diese Leistungen ausgeschöpft haben. Das deutet den Ökonomen zufolge auf einen anhaltenden Schaden auf dem Arbeitsmarkt durch die Krise hin. Als positiv bewertet das Institut allerdings die Wiederaufnahme der Verhandlungen zu einem neuen Konjunkturpaket. So könne womöglich verhindert werden, dass die Arbeitsmarktmaßnahmen zum Ende des Jahres auslaufen.