Wirtschaftsweiser rechnet mit Schub durch Krise

Feld: Branchen nehmen Herausforderungen aktiv an

Wirtschaftsweiser rechnet mit Schub durch Krise

ba/ms Frankfurt – Der Wirtschaftsweise Lars Feld kann sich gut vorstellen, dass Deutschland insgesamt mit einer höheren Wettbewerbsfähigkeit aus der Coronakrise herauskommt. “Ich habe den Eindruck, dass verschiedene Branchen die schon vor der Krise bestehenden strukturellen Herausforderungen aktiv annehmen”, sagt der Freiburger Professor im Interview der Börsen-Zeitung. Dann seien es neben dem privaten Konsum die Investitionen, die den Aufschwung im nächsten Jahr tragen könnten. Man müsse aber auch anerkennen, dass die expansive Fiskal- und Geldpolitik wichtige Impulse setze. Als größtes Risiko betrachtet er einen “zu dynamischen Anstieg der Infektionszahlen” – einen zweiten Lockdown erwartet er aber nicht; ebenso wenig wie eine Insolvenzwelle. Feld empfiehlt, ab 2022 wieder zur Regeldefizitgrenze der Schuldenbremse zurückzukehren. Die Konsolidierung müsse dabei in erster Linie über ein wieder höheres Wachstum gelingen.Wie die Konjunkturampel der Börsen-Zeitung für September zeigt, ist die Wirtschaft auf Erholungskurs. Die betrachteten Umfrageindikatoren zeigen aktuell ein günstigeres Konjunkturbild als von Ökonomen im Mittel erwartet. – Schwerpunkt Seite 5