Wohnungsbau kommt nicht zur Ruhe
ba Frankfurt
Die Lage am deutschen Wohnungsbau beruhigt sich auch im November nicht. Die Preise für Neubauten konventionell gefertigter Wohngebäude steigen weiter und das Geschäftsklima bleibt trotz leichtem Anstieg „deutlich im roten Bereich“, wie das Ifo mitteilte. Sowohl die Geschäftslage als auch die Zukunftsaussichten wurden etwas weniger pessimistisch beurteilt. Zudem wurden weniger Aufträge storniert − der Anteil liegt aktuell bei 10%
Es fehlt aber immer noch an Nachschub: In der monatlichen Ifo-Umfrage berichteten 53,6% der Unternehmen einen Mangel an Aufträgen, im November waren es noch 54,0%. „Die strukturellen Probleme im Wohnungsbau bleiben bestehen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Die neue Bundesregierung steht vor großen Herausforderungen bei der Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum.“ Die gesunkenen Zinsen allein reichten bisher nicht aus, um eine nachhaltige Trendwende im Wohnungsbau einzuleiten.
Preise steigen
Die Baubranche wird immer noch gebremst durch die Material-, Personal- und Finanzierungskosten, die vor allem infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine kräftig gestiegen sind. Im November kletterten die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude um 3,1% zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Im vorherigen Berichtsmonat August lag die Jahresrate ebenfalls bei 3,1%. Im Monatsvergleich stiegen die Baupreise im November um 0,4%.
Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden, in denen Schönheitsreparaturen herausgerechnet werden, legten im Jahresvergleich um 3,6% zu. Für die Neubaupreise für Bürogebäude melden die Statistiker einen Anstieg von 3,4% zum Vorjahresmonat, für gewerbliche Betriebsgebäude beträgt das Plus 3,1%. Im Straßenbau erhöhten sich die Preise um 4,6%.