WTO senkt wegen Zollstreit Welthandelsprognose

Japan und USA vereinbaren Handelsgespräche

WTO senkt wegen Zollstreit Welthandelsprognose

jw Frankfurt – Die Hüterin des Welthandels WTO hat wegen der “erhöhten Spannungen unter den großen Handelspartnern” ihre Prognose für das Wachstum des Welthandels deutlich gesenkt. Für 2018 rechnet die Welthandelsorganisation nicht mehr – wie noch im April angenommen – mit 4,4 %, sondern nur noch mit 3,9 %. Für 2019 sagt die Organisation ein Plus von 3,7 % statt 4,0 % beim globalen Handelsvolumen voraus. Insgesamt seien die direkten wirtschaftlichen Auswirkungen zwar noch gering. Es sei aber wichtiger denn je, dass die Regierungen ihre Meinungsverschiedenheiten beilegten und sich beherrschten, sagte WTO-Generaldirektor Roberto Azevedo. Der WTO-Chef dürfte seine Worte insbesondere an die beiden größten Volkswirtschaften USA und China gerichtet haben. US-Präsident Donald Trump hat mit der Begründung eines unausgewogenen Handels mit China Einfuhrzölle in Milliardenhöhe verhängt und droht mit weiteren Zöllen auf Waren im Wert von 267 Mrd. Dollar. China hat seinerseits mit Gegenmaßnahmen reagiert und die Handelsgespräche beider Nationen vorerst abgebrochen.Der US-Präsident bevorzugt bilaterale statt multilaterale Handelsabkommen, auch um seinen Partnern möglichst viele Zugeständnisse abzugewinnen. Am Mittwoch einigten sich Japan und die USA auf bilaterale Verhandlungen, um Japans Handelsbilanzüberschuss mit den USA abzubauen. Angedrohte Einfuhrzölle für Autos aus Japan sollen nicht eingeführt werden, solange die Verhandlungen laufen.