Zentralbank geht auf Nummer sicher

Notfallpläne in China für Kapitalabflüsse und Zufuhr von Liquidität

Zentralbank geht auf Nummer sicher

nh Schanghai – Chinas Zentralbank wappnet sich für die Herausforderungen der kommenden Tage. Unmittelbar vor der Amtseinführung von Donald Trump zum US-Präsidenten, der China mit währungs- und handelspolitischen Konflikten droht, hat die der Zentralbank angegliederte Devisenverwaltungsbehörde State Administration of Foreign Exchange (Safe) wissen lassen, dass sie Notfallpläne zur Begrenzung einer Kapitalflucht in der Schublade hat. Damit will sich China im Falle einer Fortsetzung der Dollar-Stärke beziehungsweise des Abwertungsdrucks auf den chinesischen Yuan, der für kräftige Kapitalabflüsse aus China gesorgt hat, gegen mögliche Panikreaktionen an den Märkten wappnen.Im Anlauf auf das chinesische Neujahrsfest am kommenden Freitag, das meist mit einem für Spannungen am Geldmarkt sorgenden extrem hohen Liquiditätsspitzenbedarf im Bankensystem einhergeht, hat die People’s Bank of China außerdem ein neues geldpolitisches Instrument kreiert. Die am Freitag erstmals angebotene temporäre Liquiditätsfazilität für eine Reihe chinesischer Großbanken ist auf 28 Tage ausgelegt und soll einen zusätzlichen Mitteleinschuss ohne eine förmliche Senkung von Mindestreservesätzen bringen. Chinesische Geldmarktexperten betonen, dass die Fazilität zu ähnlich hohen Refinanzierungskosten wie herkömmliche Offenmarktgeschäfte in der Einmonatsfrist erfolgt, aber mit gelockerten Bestimmungen für die Hinterlegung von Sicherheiten in Form von Bonds einhergehen dürfte.