Zentralbank in Türkei unbeirrt
Reuters Istanbul
Trotz des zusätzlichen Drucks durch den Ukraine-Krieg auf die ohnehin schon stark steigenden Verbraucherpreise hebt die türkische Zentralbank ihren Leitzins nicht an. Dieser werde bei 14,0% belassen, wie sie am Donnerstag mitteilte. Die Landeswährung Lira geriet unmittelbar nach Bekanntgabe erneut unter Abwertungsdruck. Sie hat allein im vergangenen Jahr mehr als 44% zum Dollar verloren, in diesem Jahr weitere 10%, wodurch Importe deutlich teurer werden.
Die Inflation markierte im Februar ein 20-Jahres-Hoch von 54,4%. Die Zentralbank betonte, dass der jüngste Inflationsanstieg zum Teil „auf steigende Energiekosten infolge des verschärften regionalen Konflikts zurückzuführen“ sei, wie es mit Blick auf den russischen Einmarsch in die Ukraine und die anhaltenden Kämpfe hieß. Die Wirtschaft ist 2021 mit 11% so stark gewachsen wie seit einem Jahrzehnt nicht. Die Konjunktur steht aber wegen der hohen Inflation und der negativen Folgen des Ukraine-Kriegs etwa für den Tourismus vor einem schwierigen Jahr.