Studie

Zentralbank-Reserven steigen auf Rekordhoch

Zentralbanken in aller Welt haben ihre Währungsreserven im Coronajahr 2020 weiter aufgestockt. Mit einem Gesamtwert von 15,3 Bill. Dollar erreichten die Portfolios Ende des abgelaufenen Jahres abermals einen Rekordstand, wie die britische...

Zentralbank-Reserven steigen auf Rekordhoch

rec Frankfurt

Zentralbanken in aller Welt haben ihre Währungsreserven im Coronajahr 2020 weiter aufgestockt. Mit einem Gesamtwert von 15,3 Bill. Dollar erreichten die Portfolios Ende des abgelaufenen Jahres abermals einen Rekordstand, wie die britische Denkfabrik OMFIF berichtet. Ein Jahr zuvor waren es noch 14 Bill. Dollar gewesen, Ende 2016 12,1 Bill. Dollar. Dabei haben laut OMFIF für die Anlagepolitik der Notenbanken die chinesische Währung Renminbi sowie die als ESG bekannten Kriterien Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) im vergangenen Jahr an Bedeutung gewonnen.

In der jährlichen Studie untersuchen die Geldpolitikexperten von OMFIF unter dem Titel „Global Public Investor“ (GPI) das Anlageverhalten großer öffentlicher Institutionen. Auch Pensions- und Staatsfonds verwalten den Umfragen zufolge immer höhere Summen. Gemeinsam kommen die 850 bedeutendsten öffentlichen Institutionen auf Vermögenswerte von 42,7 Bill. Dollar. Zugleich verändere sich das Universum staatlicher Investitionen „rasant“, heißt es in dem Bericht.

Das betrifft im Falle der Zentralbanken zum einen die Aufteilung der Währungsreserven nach Ländern und Regionen. 30% der Zentralbanken geben an, ihre Renminbi-Bestände innerhalb von ein bis zwei Jahren ausbauen zu wollen, mehr als zwei Drittel planen dies langfristig. Besonders Notenbanken in Afrika wenden sich demnach der chinesischen Währung zu. Zum anderen erklärte erstmals eine knappe Mehrheit der Zentralbanken, ESG-Kriterien bei Investitionen zu berücksichtigen. Sämtliche Pensionsfonds äußerten sich entsprechend und zwei Drittel der befragten Staatsfonds. Mehr als ein Drittel der Zentralbanken hat inzwischen grüne Bonds im Portfolio. Einige von ihnen klagten allerdings laut OMFIF über eine geringe Liquidität und ein mangelndes Angebot von grünen Dollar-Anleihen.