Absolut modern sein
hip
Der britische Schatzkanzler Rishi Sunak will die Royal Mint dazu bringen, einen Non-Fungible Token (NFT) zu produzieren. Das zeige die vorausschauende Herangehensweise, die man in Bezug auf Kryptoassets verfolgen wolle, hieß es aus dem Schatzamt. Bislang werden NFTs vor allem dazu verwendet, Eigentumsrechte an digitaler Kunst, Fotografien oder Musik mit Hilfe von Blockchain-Technologie zu handeln. Warum sich die mehr als ein Jahrtausend alte Münzanstalt damit auseinandersetzen soll? Vielleicht geht es ja darum, nach zahlreichen Betrügereien mit NFTs den Ruf der Assetklasse zu verbessern. Man muss absolut modern sein, heißt es in Arthur Rimbauds „Eine Zeit in der Hölle“. Der Dichter selbst war anderer Meinung, doch ist sein Satz zum Slogan derjenigen geworden, die um jeden Preis modern sein wollen. Sunak gehört offenbar dazu. Weder ist klar, ob das Schatzamt mit den Tokens Geld einsammeln will, noch wie viele davon erzeugt werden sollen. Worum es sich überhaupt handelt? Egal. Es geht nur darum, den Eindruck zu erwecken, ganz vorne mit dabei zu sein.