In die europäische Fondsbranche kommt mit dem geplanten Zusammenschluss der Vermögensverwalter von Generali und BPCE neue Bewegung. Angesichts der geradezu erdrückenden Übermacht amerikanischer Assetmanager stehen europäische Akteure zunehmend unter Druck. Wenn sie in Zukunft auch nur annähernd mit BlackRock, Vanguard und Konsorten mithalten wollen, müssen sie ihre Kräfte weiter bündeln. Denn bisher liegen sie vom verwalteten Vermögen her weit hinter den US-Riesen zurück. So finden sich in den 2024 veröffentlichten Ranglisten der weltweit größten Vermögensverwalter gerade mal drei Europäer: UBS auf Platz Sieben, gefolgt von Allianz dank Pimco auf Platz Neun und Amundi auf Platz Zehn.

Die BPCE-Tochter Natixis Investment Managers (IM) dagegen kam bisher gerade mal auf Platz 20 hinter BNP Paribas. Durch die geplante Zusammenlegung mit Generali Investments und Natixis IM kann dem neuen französisch-italienischen Gemeinschaftsunternehmen mit einem verwalteten Vermögen von zusammen rund 1,9 Bill. Euro der Anschluss an die Top Ten gelingen, genau wie BNP. Frankreichs größte Bank ist gerade dabei, Axa Investment Managers zu übernehmen, so dass sich das verwaltete Vermögen ihrer Tochter BNP Cardif auf etwa 1,5 Bill. Euro erhöhen wird.

Der Zusammenschluss der Vermögensverwalter von Generali und BPCE ist damit bereits der zweite Deal innerhalb weniger Monate, an dem französische Akteure beteiligt sind. Sie weisen der Branche damit den Weg. Und sie setzen sie damit unter Zugzwang, es ihnen gleich zu tun. Denn Assetmanager erwartet in den kommenden Jahren ein steigender wirtschaftlicher Druck. Kosten für neue Technologien, durch die Zunahme passiver Anlagen belastete Gebühren und das volatile Marktumfeld stellen gerade traditionelle Vermögensverwalter vor zunehmende Herausforderungen. Die Phase goldener Renditen scheint zumindest erstmal vorbei. Vor diesem Hintergrund machen Zusammenschlüsse gerade für langsamer wachsende konzerninterne Assetmanager von Banken und Versicherern Sinn.