Die anhaltende Konjunkturflaute und die immer noch recht hohe Inflation verhageln nicht nur den Unternehmen die Stimmung. Das Finanzierungsklima hat sich gleichfalls eingetrübt. Eine gemeinsame Umfrage der KfW mit 17 Wirtschaftsverbänden unter 1.805 Unternehmen aller Größenklassen, Wirtschaftszweige, Rechtsformen und Regionen zeigt, dass es in diesem Frühjahr für rund 24% schwierig war, an einen Kredit zu kommen − in der Umfrage von 2022 antworteten so 22%. Vor allem Einzelhändler und Dienstleister sowie Kleinstunternehmen hatten es schwer, an Kredite zu kommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein für die Stichprobe „typisches“ Unternehmen über Probleme berichtet, ist mit 21,7% so hoch wie noch nie seit Beginn der Berechnungen. Die Hoffnung ruht daher auf weiteren Zinssenkungen der EZB.

Bei den Kreditverhandlungen spielt zudem das Thema Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle, 27% der Befragten antworteten entsprechend, insbesondere große Unternehmen und jene aus dem Bereich Groß- und Außenhandel (35%) sowie dem verarbeitenden Gewerbe (30%). In 56% der Fälle wurde dabei nach spezifischen Nachhaltigkeitsinformationen oder -indikatoren gefragt, etwa Treibhausgasemissionen, Energie-/Stromverbrauch oder ESG-Rating/Zertifizierung. 40% der Befragten erwarten, dass Finanzinstitute künftig mehr bzw. konkretere Nachhaltigkeitsinformationen abfragen werden. Allerdings sieht sich derzeit nur ein Drittel der Firmen gut aufgestellt, diese auch zu liefern − vor allem im verarbeitenden Gewerbe und bei den Dienstleistern. 16% der Firmen haben aber Schwierigkeiten, solche Nachhaltigkeitskennzahlen bereitzustellen. Das Thema Nachhaltigkeit dürfte jedoch weiter an Bedeutung gewinnen.