Bei Philips ist der Wurm drin
hek
Mit einer gewöhnlichen Quartalspräsentation hatte der virtuelle Auftritt der Philips-Manager vor Investoren am Montag wenig zu tun. Den Konzernoberen war erkennbar bewusst, dass sie mehr als sonst gefordert sind, die enttäuschende Geschäftslage plausibel zu machen und vor allem überzeugende Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Das zeigt schon der Umfang der Präsentation von 75 Seiten. Beim niederländischen Medizintechnikkonzern ist momentan der Wurm drin: China-Lockdowns, Lieferkettenengpässe und Inflationsdruck machen auch anderen Unternehmen zu schaffen, doch hat es den Anschein, als sei Philips vielleicht sogar stärker betroffen als Konkurrenten. Als spezifische Belastung kommen Rückruf und Austausch von Millionen Beatmungsgeräten hinzu. All das kostet am Kapitalmarkt viel Vertrauen. Die gekappte Jahresprognose wirkt noch immer sehr anspruchsvoll. Im Vergleich zu April 2021 ist die Aktie um 60% abgestürzt. Für einen Healthcarekonzern, dem eigentlich besondere Stabilität nachgesagt wird, ist das ein erschütternder Kursverlust.