Ukraine-Krieg

Bewerbung der absurden Art

Die Bewerbung des russischen Fußballverbands um die Ausrichtung einer Europameisterschaft ist ein Zeichen totalen Realitätsverlustes.

Bewerbung der absurden Art

ck

Ist es ein Beispiel besonderen – und in diesem Fall auch überaus schauerlichen – russischen Humors, ist es ein Zeichen totalen Realitätsverlustes? Wahrscheinlich Letzteres. Denn anders lässt es sich kaum erklären, dass der russische Fußballverband sich um die Ausrichtung der Europameisterschaft 2028 oder 2032 bewirbt, während gleichzeitig der von dem Land angezettelte und mit unfassbarer Menschenverachtung geführte Krieg in der Ukraine tobt. Bis zum April 2023, so der Verbandschef Alexander Djukow, habe man nun Zeit, die Bewerbung auszuarbeiten. Ein vergnügungssteuerpflichtiges Unterfangen kann das kaum sein. Auch mit viel Fantasie werden sich kaum valide Argumente für Russland als Ausrichter eines europäischen Fußballfestes konstruieren lassen. Selbst wenn die Waffen demnächst niedergelegt werden sollten, wird der Krieg noch lange nachhallen. Auch in zehn Jahren werden die Fans wenig Neigung spüren, ihre Mannschaften zu einem Turnier nach Russland zu begleiten, und auch die Begeisterung der Sponsoren dürfte sich in Grenzen halten.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.