Hackerangriff auf US-Pipeline

Big Brother is watching Bitcoin

Bei Investoren kommen Zweifel am Grundprinzip von Bitcoin als unabhängigem Zahlungsmittel auf. Dass der Große Bruder Staat am Kryptomarkt zusieht, lässt sich aber auch positiv drehen.

Big Brother is watching Bitcoin

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Unter Krypto-Investoren kommen Zweifel an einem Grundprinzip von Bitcoin auf. Denn nachdem Colonial Pipeline, der Betreiber der größten Benzinpipeline der Vereinigten Staaten, Opfer einer Hackerattacke geworden war und in der Folge Bitcoin im Gegenwert von 4,4 Mill. Dollar als Lösegeld bezahlt hatte, ist der US-Bundespolizei nun ein Ermittlungserfolg gelungen. Das FBI hat das Wallet identifiziert, das die Beschuldigten bei ihrem Erpresserangriff mutmaßlich nutzten, und große Teile des Lösegelds sichergestellt. Marktteilnehmer sehen dadurch den Kerngedanken von Bitcoin als Zahlungsmittel außerhalb der staatlichen Kontrolle unterminiert, der Kurs der Digitalwährung sackte am Dienstag zeitweise um 12% ab. Allerdings ließe sich die Tatsache, dass der Große Bruder Staat am Kryptomarkt zusieht, auch ins Positive drehen. Schließlich führen Kritiker der Cyberdevisen gern das Argument ins Feld, Bitcoin werde zur Finanzierung illegaler Aktivitäten genutzt und sei daher unseriös. Der Fall um Colonial Pipeline zeigt aber, dass die Pseudonymität am Kryptomarkt nicht mit Narrenfreiheit gleichzusetzen ist.