Traditionelle Medizin

China verteidigt Wundermittel

Im Kampf gegen das Coronavirus setzte Chinas Regierung nicht zuletzt auf traditionelle chinesische Medizin. Aus der Wissenschaft kommen jedoch Zweifel über die Wirksamkeit der Methode im Fall von Corona. Das lässt Peking nicht auf sich sitzen.

China verteidigt Wundermittel

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Lianke Meixun Biomedical Technology, Betreiber einer chinaweit bekannten Onlineplattform für medizinische Informationen und Fact-Checking bei Arzneimitteln, hat von der Cyberspace Adminis­tration of China (CAC) den Stecker gezogen bekommen. Wie bei fast allen Aktionen der Behörde, die Pekings Regulierungskampagne im Tech-Sektor verantwortet, geht es wohl um eine gezielte Racheaktion. Die Plattform hatte Artikel verbreitet, die Zweifel an der Wirksamkeit einer Lianhua Qingwen genannten Arznei im Kampf gegen Covid wecken. Das der traditionellen chinesischen Medizin zugeordnete Mittel wird seitens der Regierung kostenlos verbreitet. Während des Lockdowns in Schanghai wurde jeder Haushalt schachtelweise damit beworfen. Umso empfindlicher reagiert der Staat auf wissenschaftliche Kritik, dass die traditionelle Methode bei Corona nicht hilft. Man kann natürlich auch Verständnis für den Maulkorb haben. Denn wird ein Wundermittel erst einmal geschmäht, kann es nicht einmal über den Placebo-Effekt zur Stärkung des Immunsystems beitragen.