Die Angst vor der Konkurrenz aus China ist in den europäischen Nachbarländern scheinbar größer als in Deutschland. Ein Blick auf den deutschen Automarkt zeigt, dass das nicht ganz unbegründet ist. Im laufenden Turnus haben europäische Hersteller in chinesischer Hand und rein chinesische Autobauer Marktanteile im deutschen Automarkt gewonnen. Insbesondere im zweiten Quartal zeigt die Zulassungsstatistik einen starken Anstieg.

Allerdings gelang dies nicht zulasten der einheimischen Konkurrenz, deren Anteil 2024 trotz rückläufiger Verkaufszahlen über die 50%-Marke gestiegen ist. Andere ausländische Hersteller haben Marktanteile eingebüßt. Tesla (-42%), Hyundai (-38%), Stellantis (-66%) und Renault-Nissan-Mitsubishi (-68%) entwickelten sich wesentlich schlechter als der ohnehin schon schwache Gesamtmarkt.

Von den deutschen Marken zeigte nur BMW Wachstum. Gegen den Markttrend steigerten die Münchener ihren Absatz um ein Drittel auf 29.578 batterieelektrische Autos. Damit liefert sich das Unternehmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Tesla um Rang 2 hinter VW. Das kräftigste Wachstum unter den zehn größten E-Automarken in Deutschland gelang der Geely-Tochter Volvo, die ihren Absatz um 73% auf 11.259 Stück steigerte.

Der Zuwachs ist allein auf den 2024 neu eingeführten Volvo EX30 zurückzuführen, der es im bisherigen Jahresverlauf aus dem Stand in die Top 10 der meistzugelassenen E-Autos hierzulande schaffte. Allerdings sind die Erfolge oft flüchtig. Im dritten Quartal war der EX30 nicht mehr auf den Spitzenplätzen zu finden. Derweil gelang es VWs ID.7, auf Rang 3 zu springen – ein Erfolg zulasten der Schwestermodelle ID.4 und ID.5. Deren Absatz hat sich zuletzt mehr als halbiert.