Das Votum ist eindeutig und eine klare Bestätigung der Pläne des Managements: 99,9% der Stimmen gab es auf der außerordentlichen Hauptversammlung von Daimler für die Abspaltung und den Börsengang des Lkw- und Busgeschäfts. Diese überwältigende Mehrheit spiegelt aber auch die hohen Erwartungen der Anteilseigner wider. Mit dem denkbaren Wegfall des Konglomeratsabschlags für zwei börsennotierte Unternehmen werden sie sich nicht zufriedengeben. Die Hoffnungen, die sich mit der Eigenständigkeit verbinden, richten sich vor allem auf die operative Rendite. Da lag Daimler Trucks in den vergangenen Jahren weit hinter den Branchenbesten Volvo, Scania und Paccar. Auch aktuell ist der Abstand erheblich. Das Management verspricht eine klare Verbesserung und setzt sich selbst unter Druck. In Europa ist die Schwäche eklatant. Hier soll es Karin Rådström richten, die Daimler Scania weggeschnappt hat. Wie schnell in der Branche Manager ihren Job verlieren können, zeigen die Wechsel im Vorstand von Traton. Die große Zustimmung der Daimler-Aktionäre ist auch eine schwere Hypothek.